NABU-Adventstipp 3: Schöne Tradition: Blühender Weihnachtsgruß von der Obstwiese – Am Barbaratag (4.12.) geschnittene Zweige blühen zum Weihnachtsfest

An tristen Tagen sind blühende und duftende Grüße aus der Natur sehr willkommen. „Eine schöne Tradition, nicht nur für gläubige Katholiken, ist es, zum Barbaratag, am 4. Dezember, einen frisch geschnittenen Zweig von Weide, Kirschbaum, Kornelkirsche oder Schlehe in die warme Stube zu holen. In ein Gefäß mit Wasser gestellt, treiben die Zweige dort Knospen. Mit etwas Glück öffnen sie pünktlich zum Heiligen Abend ihre Blüten. So sorgen sie für einen winterlichen Frühlingsgruß“, sagt Aniela Arnold, Pflanzenexpertin beim NABU Baden-Württemberg.

Der Barbarazweig verbreitet nicht nur gute Laune, er steht auch im Ruf, einen glücklichen Start ins neue Jahr zu unterstützen. Traditionell werden die Zweige von einem Kirschbaum abgeschnitten. Bei Obstgehölzen wie Kirsche, Apfel oder Zwetschge liegt zugleich ein zarter Duft in der Winterluft. Doch ebenso gut eignen sich andere Gehölze, wie Weide oder Kastanie. Namensgebend für den Tag ist die heilige Barbara. Sie lebte im dritten Jahrhundert in Nikomedia in Kleinasien. Weil sie sich zum Christentum bekannte, wurde sie der Sage nach in den Kerker gesperrt. Dort habe sie einen Kirschzweig mit dem Wasser aus ihrer Trinkschale zum Blühen gebracht und so ihre dunkelsten Stunden erhellt. Mancherorts ist es Brauch, dass junge Mädchen an jeden Zweig einen Zettel mit dem Namen eines Verehrers heften. Der erste blühende Zweig soll einen Hinweis auf den Zukünftigen geben.

„Jetzt, nach einigen frostigen Nächten, ist der Zeitpunkt genau richtig. Damit der Temperaturwechsel nicht zu groß ist, sollten die frisch geschnittenen Zweige über Nacht an einem kühlen Ort im Haus aufbewahrt werden. Bevor die Zweige dann in die Vase kommen, am besten für einen halben Tag in eine Wanne mit handwarmem Wasser legen“, so die NABU-Expertin. Aus Sicht des Naturschutzes ist gegen diesen Brauch nichts einzuwenden, denn Obstbäume und Sträucher werden ja ohnehin meist geschnitten. Lieber sollte man sich nur bei ein oder zwei Sträuchern bedienen, damit die Insekten im nächsten Jahr auch noch was finden.

 

PM NABU (Naturschutzbund Deutschland), Landesverband Baden-Württemberg e. V.

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