NABU-Insektensommer: Überraschungssieger Kolibrifalter – Taubenschwänzchen in Baden-Württemberg in den Top 3 / Hummeln haben den Hintern vorn

Seit fünf Jahren gehen im Juni und August tausende Menschen auf Insektenspürsuche. Dieses Mal haben sich in den beiden Zählzeiträumen der NABU-Mitmachaktion „Insektensommer“ im Juni und August insgesamt über 18.300 Menschen beteiligt, rund 2.000 davon aus Baden-Württemberg. Damit zählten bundesweit über 5.000 Hobbyforscherinnen und -forscher mehr mit als im Vorjahr. Gesamtsieger auf Bundesebene sind die Hummeln. Acker-, Stein- und Erdhummel wurden auch durch die „Entdeckungsfrage“ besonders häufig gemeldet. Sie lautete dieses Jahr „Kannst Du Hummeln am Hintern erkennen?“ und war eine Einladung zum Mitmachen an alle, die zum ersten Mal genauer bei Insekten hinschauen wollten.

Eine Besonderheit im Südwesten ist das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum): Flatterte es im August-Zählzeitraum bundesweit auf Platz neun, belegt es in Baden-Württemberg nach Acker- und Erdhummel einen stolzen dritten Platz und landet damit noch vor der Steinhummel. Der langrüsselige Nachtfalter erinnert im Flug an einen Kolibri. Mehr als 70 Mal in der Sekunde schlägt er mit den Flügeln und kann so in der Luft stehen. Gute Überwinterungsmöglichkeiten waren vermutlich der Grund dafür, dass jetzt bei der Insekten-Zählaktion so viele Taubenschwänzchen zu sehen waren. „Der tagaktive Nachtfalter stammt aus dem Mittelmeerraum und profitiert davon, dass unsere Winter durch den Klimawandel immer milder werden“, berichtet Alexandra Ickes vom NABU Baden-Württemberg.

Weit vorne ist auch der Kleine Fuchs. Den Tagfalter kann man gut an seinen farbenprächtigen orange-braunen Flügeln erkennen. Beliebtester Beobachtungsort war der heimische Garten. Dass viele Menschen bei der Aktion mitgemacht haben, ist für den NABU Grund zur Freude: „Der Insektensommer ist eine tolle Chance, die unglaublich vielfältige Insektenwelt besser kennenzulernen. Ich bin überzeugt, dass der eine oder die andere beim Beobachten sein Herz für die Krabbler und ihren Schutz entdeckt“, so Ickes. Insekten sind für uns Menschen und die Natur insgesamt lebenswichtig. Rund 90 Prozent der Pflanzen weltweit werden durch Insekten bestäubt. Zahlreiche Studien belegen, dass die Insektenbestände in Deutschland deutlich zurückgehen. Gründe dafür sind etwa die intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und eine eintönige, ausgeräumte Landschaft.

Über den NABU-Insektensommer:

Der NABU-Insektensommer ist eine gemeinsame Aktion des NABU und seines bayerischen Partners Landesbund für Vogelschutz. Die Daten der Zählaktion werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst.

Die Ergebnisse werden transparent und zeitnah auf www.NABU.de/insektensommer-ergebnisse veröffentlicht. Eine genaue Auswertung der Daten erfolgt im Herbst, dann werden die Datensätze der fünf Jahre detailliert unter die Lupe genommen.

Mehr: www.insektensommer.de

Mit dem NABU Baden-Württemberg Wildbienen erleben und schützen: Patenschaft

Wildbienen sind faszinierend, vielfältig und wichtig: In Baden-Württemberg leben mehr als 460 Arten. Sie sind ein existenzieller Teil der biologischen Vielfalt und bei der Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen unverzichtbar. Doch mehr als die Hälfte der Wildbienenarten ist gefährdet. Wer Wildbienen helfen möchte, kann für blühende Pflanzen und Nistplätze auf dem Balkon und im Garten sorgen, auf Bio im Einkaufskorb achten und den NABU durch eine Patenschaft oder Geschenkpatenschaft unterstützen. Der NABU Baden-Württemberg setzt sich für den Schutz der Wildbienen im Land ein. Mit einer Vielzahl an Projekten sorgen wir dafür, dass Wildbienen mehr blütenreiche Lebensräume in Stadt und Dorf finden. Patinnen und Paten erhalten regelmäßig spannende Hintergrundberichte und werden zu einer exklusiven Exkursion eingeladen. Weitere Infos unter: www.NABU-BW.de/Patenschaften.

 

PM NABU (Naturschutzbund Deutschland) Landesverband Baden-Württemberg e. V.

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