Batnight im Südwesten: Einblicke ins geheimnisvolle Nachtleben – NABU organisiert landesweit Fledermaus-Exkursionen

Mit Einbruch der Dämmerung fliegen sie lautlos, pfeilschnell und akrobatisch über unsere Köpfe hinweg: Fledermäuse. Sie sehen mit ihren Ohren, fliegen mit ihren Händen und kooperieren in Wochenstubengemeinschaften aus bis zu 20 Tieren, um ihre Jungen aufzuziehen. Wer spannende Einblicke in die Welt der im Südwesten lebenden Fledermäuse erhalten möchte, hat dazu am letzten Augustwochenende die Chance. Dann lädt der NABU zur Internationalen Batnight ein.

Bei Exkursionen am Federsee, am Bodensee und an vielen weiteren Veranstaltungsorten kann man die wendigen Flugkünstler erleben und mehr über das geheimnisvolle Nachtleben der Fledermäuse erfahren. NABU-Aktive informieren über die Lebensweise der faszinierenden Tiere, machen ihre hochfrequenten Rufe mit sogenannten Bat-Detektoren hörbar, bieten Bastelaktionen für die ganze Familie an und zeigen, wie jede und jeder die fliegenden Säugetiere aktiv schützen kann. Von den weltweit etwa 1.400 Fledertierarten leben 25 in Deutschland und fast alle von diesen auch im Südwesten. Sie alle sind gefährdet, drei (Graues Langohr, Große Hufeisennase, Nymphenfledermaus) akut vom Aussterben bedroht. Fledermäuse fressen ausschließlich Insekten, mit dem Insektensterben fehlt es an Nahrung. Durch unbedachte Gebäudesanierungen und das Abholzen alter Bäume geraten sie zunehmend in Wohnungsnot.

„Im Spätsommer schwärmen viele Fledermäuse an Quartieren, die sie später im Jahr aufsuchen und die ihnen für die kalten Monate Schutz bieten. Zudem sind die diesjährigen Jungtiere nun auf sich selbst gestellt und bauen sich Energiereserven für den Winter auf“, berichtet Fledermausfachmann Robert Pfeifle vom NABU Baden-Württemberg. „Darum kann man sie zu dieser Zeit besonders gut beobachten. Hinzu kommt, dass die Tiere angesichts der früheren Dämmerung zeitiger ausfliegen als im Frühsommer, günstig für Familien mit jungen Fledermausfans.“ Fledermäuse sind in unseren Breiten echte Winterschläfer. Zwischen November und März brauchen sie einen sicheren und ruhigen Rückzugsort, um die nahrungsarme und unwirtliche Jahreszeit zu überstehen. Neben den für die erfolgreiche Jungenaufzucht wichtigen Wochenstuben sind deshalb funktionierende Winterquartiere die wichtigsten Pfeiler für den Erhalt von Fledermauspopulationen. Je nach Art leben die Fledermäuse in naturnahen Wäldern, in Spalten und Ritzen an Gebäuden oder in Dachböden. Ihre Winterquartiere sind häufig in Baumhöhlen, aber auch in Gewölbekellern oder Tunneln und Höhlen.

„Auch in unseren Städten und Dörfern suchen viele Tiere nach einer sicheren Unterkunft. Auf Dachböden, in Kellern, hinter Fensterläden oder Fassaden bleiben die friedlichen Untermieter oft unbemerkt“, erklärt Pfeifle. Häufig vertreiben Baumaßnahmen die Tiere. „Dabei gibt es gute Wege, ihre Lebensstätten auch nach einer Sanierung zu erhalten. Wer Fledermäusen ein Zuhause geben will, kann Fledermausbretter oder Flachkästen sowie spezielle Rundkästen anbringen.“ Diese Quartiere sind im Fachhandel erhältlich oder können einfach nachgebaut werden.

Über die Batnight: Veranstaltet wird die 2022 bereits zum 26. Mal stattfindende „International Batnight“ von EUROBATS, dem Europäischen Büro für Fledermausschutz. Sie findet in 38 Ländern weltweit statt. In Deutschland wird sie vom NABU organisiert, mit bis zu 200 Batnight-Veranstaltungen bundesweit. Infos und alle Termine: www.NABU.de/batnight

 

PM NABU (Naturschutzbund Deutschland), Landesverband Baden-Württemberg e. V.

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