Eine bewegende Lesung gegen das Vergessen – In der Eislinger Stadthalle fand eine musikalisch-literarische Veranstaltung zum Thema Erinnerungskultur statt

Die Schauspielerin und Sprecherin Cornelia Schönwald kam auf Einladung der Volkshochschule und der Stadtbücherei nach Eislingen und las aus den Erinnerungen von Anita Lasker-Wallfisch „Ihr sollt die Wahrheit erben – Die Cellistin von Auschwitz“. Musikalisch begleitet wurde sie von Cornelia Briese am Cello.

Anita Lasker-Wallfisch, Mitbegründerin des renommierten Londoner English Chamber Orchestra, gehörte zum „Mädchenorchester“ in Auschwitz. Sie spielte dort das einzige Cello und entkam so dem sicheren Tod. Ihre Lebenserinnerungen sind das eindrucksvolle Zeugnis eines deutsch-jüdischen Familienschicksals im 20. Jahrhundert und eine sehr persönliche, anrührende Chronik einer Überlebenden des Holocaust.

Für das Grauen, das Anita Lasker und ihre ältere Schwester Renate in den Konzentrationslagern Auschwitz-Birkenau und Bergen-Belsen erleben mussten, gibt es eigentlich keine Worte. Der bewegende Zeitzeugenbericht von Anita Lasker-Wallfisch, der von Cornelia Schönwald in Auszügen aus „Ihr sollt die Wahrheit erben“ eindringlich zu Gehör gebracht wurde, führte die Besucherinnen und Besucher in der Stadthalle in das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. Die Cellistin Cornelia Briese schuf zudem im Kronensaal mit den von ihr ausgewählten und bearbeiteten Musikstücken eine ganz besondere Atmosphäre. So konnte die Stimme einer Überlebenden des Holocaust literarisch und musikalisch erklingen, die für all diejenigen spricht, die bereits verstummt sind.

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