NaturTipp: Igeln über den Winter helfen – BUND verrät, wann den stacheligen Tieren geholfen werden muss

Im Herbst sind sie häufiger zu sehen als in anderen Jahreszeiten: die Igel. Bevor die Temperaturen dauerhaft unter fünf Grad fallen, sind die eigentlich nachtaktiven Tiere auch tagsüber in Parks und Gärten unterwegs. Sie müssen sich die nötigen Fettreserven als Kälteschutz und Nahrungsvorrat für den Winterschlaf anfressen. Neben Insekten, Asseln, Würmern und Schnecken suchen sie aber auch nach einem trockenen und frostsicheren Quartier.

„Wer einen Igel im Garten findet, kann ihn bei seinen Winterschlaf-Vorbereitungen unterstützen“, so Thomas Giesinger vom BUND Baden-Württemberg. „Dichtes Gebüsch, Reisig- und Komposthaufen oder trockene Hohlräume unter Holzstapeln in Gartenhäuschen oder unter Treppen eignen sich sehr gut als Schlafplatz. Auch Blätter, Gestrüpp, Reisig und Zweige dürfen in einer Gartenecke liegen bleiben. Haben Sie Mut zu etwas Unordnung und wilden Ecken in Ihrem Garten. Igel und andere Tiere werden es ihnen danken. Diese Materialien nutzen Igel, um ihre Nester zu isolieren und sich während des Winterschlafs darin einzuwickeln. Je größer der Haufen, desto besser ist die Wärmedämmung und der Schutz vor Nässe. Wer jetzt im Garten arbeitet und ihn für den Winter und das kommende Frühjahr vorbereitet sollte vorsichtig sein, damit keine Igel-Nester zerstört werden.“

Igel füttern: Wenn, dann richtig!

Wenn im Herbst das Nahrungsangebot für Igel knapper wird, kann auch eine Futterstelle helfen. Dafür eignet sich Katzen- oder Hundedosenfutter, ungewürztes Rührei, gekochtes Geflügelfleisch oder durchgegartes Hackfleisch. Auf den Speiseplan der Stacheltiere gehören auf keinen Fall Essensreste, Süßes oder Gewürztes. Zu Trinken bekommen Igel frisches Wasser, aber keine Milch. Der Milchzucker ist für sie unverdaulich und sie bekommen Durchfall. Schlimmstenfalls können sie daran austrocknen und sterben. „Sobald es friert und schneit, sollten Igel nicht mehr zugefüttert werden. Nahrungsmangel ist ein Zeichen und Auslöser für den Winterschlaf. Füttert man die Igel weiter, hält man sie künstlich wach“, weiß Giesinger.

Wann brauchen Igel Hilfe?

„Nur in Ausnahmefällen sollten Igel im Haus überwintern“, so Giesinger. „Tiere, die bei anhaltendem Bodenfrost oder Schnee tagsüber unterwegs sind und Anzeichen von Unterernährung aufweisen, krank oder verletzt sind, benötigen Hilfe. Untergewichtige Tiere erkennt man an einer Einbuchtung hinter dem Kopf, der sogenannten Hungerlinie. Kranke Igel sind apathisch und rollen sich bei Berührung nicht zusammen, ihre Augen sind eingefallen und schlitzförmig.“

„Wer einen hilfsbedürftigen Igel findet, sollte unbedingt Expertenrat einholen. Denn falsche Hilfe kann mehr schaden als nutzen. Oft kennen auch Tierärzte, der örtliche Tierschutzverein oder das Veterinäramt Igelstationen im näheren Umkreis. Kranke und verletzte Tiere dringend fachmännische Hilfe“, so Thomas Giesinger. Fachkundige Tipps und die Nummer einer Beratungs-Hotline gibt es auf der Webseite des Vereins „Pro Igel“ (www.pro-igel.de).

Mehr Informationen zum Umgang mit Igeln finden Sie hier:

Igel-Schnecke (BUNDladen)

Herbstliche ÖkoTipps

 

PM Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e.V.

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