Der Frühling kommt – und damit auch der Ärger über manipulierte Motorräder

Mit steigenden Temperaturen und wärmeren Sonnenstrahlen startet für viele Motorradfahrer*innen die Saison – und damit für einige Anwohner*innen beliebter Motorradstrecken die laute Jahreszeit.

Wie auch Innenstadtbewohner*innen klagen sie seit Jahren über den zunehmenden Lärm am Rande beliebter Strecken, die nicht selten durch Erholungsgebiete führen. „Verursacher des Problems sind leistungsstarke Fahrzeugmodelle auf zwei und vier Rädern – teils manipuliert lauter, in vielen Fällen aber ab Werk mit Abschaltvorrichtungen ausgestattet, die ein normenkonformes Lärmverhalten in der Prüfsituation und exzessiven Sound in der Praxis sicherstellen“, erklärt die Landesgeschäftsführerin des BUND Baden-Württemberg, Sylvia Pilarsky-Grosch, die Schwierigkeiten.

„Die Fahrzeugindustrie kocht mit nachgewiesener Umgehung und institutioneller Beugung des Normenprozesses ihr eigenes Süppchen und verdient auf Kosten von lärmgeplagten Anwohner*innen Geld“, beschreibt Holger Siegel, Sprecher des BUND-Arbeitskreises Motorradlärm. „Wir fordern einen echten Lärmgrenzwert bei 80 dB (A) über alle Betriebszustände hinweg und echte Strafen für Manipulationen durch die Besitzer*innen und Fahrer*innen.“

Gleichzeitig appelliert der BUND an die Motorradfahrer*innen, ihre Fahrzeuge leise und rücksichtsvoll zu fahren und sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten. „Einzelne Raser*innen gefährden durch ihr rücksichtslosen Verhalten den Ruf von allen Motorradfahrer*innen“, erklärt Sylvia Pilarsky-Grosch.

Das Problem Lärm wird generell verharmlost: Erst jüngst veröffentlichte die Europäische Umweltagentur EEA eine Studie, wonach sich rund 22 Millionen Menschen auf dem Kontinent von einer dauerhaft hohen Lärmbelastung in ihrer unmittelbaren Umgebung stark gestört fühlen. Das führe bei 6,5 Millionen Menschen zu schweren Schlafstörungen und zu 12.000 vorzeitigen Todesfällen pro Jahr. Zumindest jenen Teil mit der mutwilligen Auspuffbelästigung könnte man sich sparen.

Der BUND Landesverband Baden-Württemberg unterstützt die neu gegründete Initiative von mehr als 80 Kommunen und Landkreisen, die ihre Bürger vor dem steigenden zunehmenden Motorradlärm schützen wollen. „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Damit stellen sich viele die Kommunen erstmals in dieser Sache hinter ihre Bürger und beziehen Position gegen die Verursacher. Und die Landesregierung unterstützt sie dabei“, sagt die Landesgeschäftsführerin des BUND Baden-Württemberg, Sylvia Pilarsky-Grosch.

Weitere Informationen:

 

PM Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Baden-Württemberg e. V.

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