Sonntagsgedanken: Fasten – Man, ist das schwer!

Dieses Jahr ist es bei mir beim Fasten der Klassiker: Alkohol, Süßigkeiten und Knabbereien. In meiner Vergangenheit habe ich immer mal wieder auf diese Dinge verzichtet. Damals ist es mir nicht besonders schwergefallen. Diese Dinge zu Fasten lief gut nebenher und hat mein Leben wenig beeinträchtigt. Also habe ich es viele Jahre gelassen und mir andere Themen gesucht. Fasten sollte für mich schon etwas sein, dass mir etwas bewusst macht. Besonders leiden wollte ich nicht, diese Zeiten sind doch vorbei, oder?

Jetzt faste ich also mal wieder besagte profane Dinge und ich bin erschrocken: Es fällt mir total schwer! Um 16 Uhr ruft eine Stimme in mir nach Kaffee und Kuchen, obwohl es beides sonst selten gibt. Was hat sich verändert? Mein Konsum dieser Luxusgüter ist doch nicht merklich gestiegen (er war nie besonders hoch). Irgendetwas ist anders. Ich leide mehr und das ärgert mich. So sollte es doch nicht sein und schreiben und sich beklagen geht eigentlich noch viel weniger! (So steht es ja auch in der Bibel Mt 6,16.)

Diesen Sonntag ist Okuli, das kommt aus Psalm 25,15 und dort steht „Meine Augen schauen stets auf den Herrn.“ Vorbild in allem Fasten ist Jesus. Er war 40 Tage in der Wüste und hatte nichts. Beschwert hat er sich auch nicht. Im Vergleich bin ich da noch in einer sehr komfortablen Lage. Einen Hinweis, wie er es geschafft hat, finde ich nicht, er hatte einfach keine andere Möglichkeit!

Ja, dieses Jahr fällt das Fasten schwer, aber ich habe wohl gerade deswegen noch etwas Weiteres bemerkt: Ich denke viel stärker über das Fasten nach. Aber dabei bleibt es nicht, meine Gedanken wandern weiter und ich nehme meine Umwelt anders und ganz neu wahr.

Ich bleibe immer noch dabei, dass „Fasten“ nicht „Leiden“ bedeuten muss, aber die größere Herausforderung, hat mein Leben dieses Jahr ganz anders bereichert. Fasten empfinde ich gerade als schwerer, aber „auf den Herrn schauen“, das ist dieses Jahr irgendwie leichter.

Pfarrer Frederik Guillet, Eislingen

 

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