Grüne Advents- und Weihnachtszeit: Ökologischeres Weihnachtsfest

Teil 2 mit Tipps zu Weihnachtsgans, Weihnachtsschmuck, Weihnachtsbeleuchtung und Neujahr ohne Böller

Die Advents- und Weihnachtszeit ist da. Bis Heiligabend ist noch viel zu tun: Kekse backen, Weihnachtsbaum schmücken, Weihnachtsessen zubereiten und vieles mehr. Oft kommt es zu hohem Stromverbrauch durch Lichterketten und Bergen an Verpackungsmüll: Doch das alles geht auch umweltfreundlich. Der BUND hat Tipps für eine ökologischere Weihnacht. Das ist gut für die Umwelt und für das eigene Gefühl. Teil 1 mit Tipps zu Weihnachtsbaum, Gebäck und selbst gemachten Weihnachtsgeschenken gibt es hier.

Tipp 4 – Weihnachtsgans: artgerecht, regional und am besten bio

Wenn zum Weihnachtsfest die Familie zusammenkommt, wird zumeist fürstlich aufgetischt. Viele verbinden das Festmahl mit einer knusprigen Weihnachtsgans. Schaut man aber genauer hin, so kann einem der Appetit schnell vergehen. Denn oft haben die Gänse in ihrem Leben nie eine Wiese gesehen und wurden durch eine schnelle Mast zur Schlachtreife gebracht.

Umso wichtiger ist es, auf eine möglichst tier- und umweltfreundliche Herkunft des Geflügelfleischs zu achten. Wenn Sie eine Weihnachtsgans kaufen wollen, besser auf artgerechte Tierhaltung mit viel Bewegung und eine gesunde, ausgewogene Fütterung achten, beispielsweise eine Gans mit Biosiegel oder vom Neuland-Hof. Bei beiden Labels kann man sich außerdem sicher sein, dass die Gänse nur im Notfall Medikamente wie Antibiotika verabreicht bekommen. Auch gentechnisch verändertes Futter ist bei diesen Labels verboten und Auslauf für die Tiere ist garantiert.

Wenn die Nachfrage nach umwelt- und tiergerecht hergestellten Produkten steigt, dann steigt auch der Druck auf Unternehmen und Politiker*innen, die Bedingungen für die Tierhaltung in Deutschland zu verbessern.

Es gibt auch viele leckere vegetarische Alternativen. Mit regional, saisonal und ökologisch erzeugten Produkten unterstützen Verbraucher*innen die Landwirtschaft vor Ort.

 

Tipp 5 Zu Weihnachten natürlich schmücken

Ob am Weihnachtsbaum oder rund ums Haus – zur Adventszeit soll es weihnachtlich und gemütlich sein. Doch statt silberbeschichtete Christbaumkugeln, mit Acryl glasierte Schneemänner oder Lametta aus Stanniol rät der BUND zu natürlichen und recycelbaren Materialien.

Kleine Äpfel aus dem heimischen ökologischen Anbau und selbst­ge­backene Bio-Lebkuchen eignen sich als umweltfreundliche Verzierung am Adventskranz. Christbaumkugeln aus mundgeblasenem Glas oder aus Pappe sehen schön aus. Wenn nötig können diese auch einfach im Glas- oder Papier-Container entsorgt werden. Auch selbst gebastelte Figuren aus natürlichen Materialien wie Stroh, Tannenzapfen, Nussschalen, Holz oder Bienenwachs schonen die Umwelt und verbreiten eine angenehme Atmosphäre.

Verzichtet werden sollte auf Schnee-, Gold-, Kupfer- oder Silbersprays und Lametta. Sie können schädliche Substanzen enthalten. Als Schneeersatz eignen sich kleine Wattekugeln aus sauerstoffgebleichter Watte, die man dann auf Garn aufzieht. Statt glänzender Bindfäden, die das Schwermetall Kupfer enthalten, besser Stoffbänder oder Garn aus Bast benutzen.

Grundsätzlich gilt: Dekorationen und Verpackungen so oft wie möglich verwenden. Denn viele Materialien können wiederverwendet oder zum Basteln genutzt werden und sollten deshalb nicht gleich im Müll landen.

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Tipp 6 Weihnachtsbeleuchtung: weniger ist mehr

Millionen Menschen bringen in der Adventszeit ihre Wohnungen, Gärten und Balkone zum Leuchten. So schön die winterlichen Lichtspiele auch sind, sie verschwenden oft jede Menge Strom: Dem Energieunternehmen Lichtblick zufolge wird mit Weihnachtsbeleuchtung deutschlandweit genauso viel Strom verbraucht wie in einer Stadt mit 220.000 Einwohnern –in einem ganzen Jahr.

Insbesondere Glühlämpchen lassen die Stromrechnung in die Höhe schnellen und tragen mit ihrem hohen Energieverbrauch auch zum Klimawandel bei. Wir empfehlen daher: Wenn schon Weihnachtsbeleuchtung, dann besser umstellen auf Leuchtdioden (LED). LED-Modelle halten nicht nur wesentlich länger, sie verbrauchen auch bis zu 90 Prozent weniger Strom. Grundsätzlich sollte die weihnachtliche Deko nicht permanent brennen, sondern nur bedarfsgerecht eingeschaltet werden. Zeitschaltuhren gibt es im Handel bereits für weniger als zehn Euro.

Davon profitieren neben Anwohner*innen auch nachtaktive Tiere: Künstliches Licht suggeriert Tieren einen verlängerten Tag oder gar Sommer. Dies kann verheerende Folgen haben. So gilt auch – und vielleicht besonders – zu Weihnachten: Weniger ist mehr.

 

Tipp 7 Neujahr ohne Böller

Der Lärm an Silvester ist ein großes Problem für Tiere. Nicht nur Haustiere, auch die vielen (für die meisten Menschen) unsichtbaren Wildtiere, leiden unter dem Getöse. Starke Detonationen können ihren Orientierungssinn beeinträchtigen oder sogar Schockzustände auslösen.

Zudem belasten die Böller die Umwelt: Es bleibt viel Müll und Rauch zurück. An keinem Tag im Jahr ist die Feinstaubbelastung höher als zu Silvester. Der Qualm enthält meist gesundheitsschädigende Stoffe wie Schwermetalle, die Atemwegserkrankungen und sogar Krebs auslösen können. Auch Wunderkerzen enthalten schädliche Stoffe.

Rund die Hälfte der hierzulande verschossenen Feuerwerkskörper wird aus China importiert. Der lange Transportweg sorgt zudem für einen großen ökologischen Fußabdruck.

Ruhiges Silvester

Wir empfehlen deshalb: Auf Böller und Wunderkerzen verzichten. Bei der Suche nach ökologischen Alternativen hilft ein Blick auf die Bräuche anderer Länder: In Island ist es zum Beispiel Brauch, das neue Jahr in der Silvesternacht mit „Elfenfeuern“ zu begrüßen. Anstelle von Bleigießen kann man auch mit Bienenwachs oder Kaffeesatz die Zukunft deuten.

 

In Teil 1 unserer Tipps für eine grüne Advents- und Weihnachtszeit geht es um ökologischen Weihnachtsbaum (Tipp 1), Weihnachtsgeschenke selber machen (Tipp 2) und Backen mit Bioprodukten (Tipp 3)

 

PM Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Baden-Württemberg e. V.

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