Sonntagsgedanken: Kinder stark machen

Wissen Sie noch, was Sie als Kind später mal werden wollten? Rennfahrer oder Tänzerin vielleicht? Oder Eisverkäufer? Wahrscheinlich schmunzeln Sie, wenn Sie an solche Kinderträume zurückdenken. Darin verborgen waren ja ganz konkrete Wünsche und Bedürfnisse: schneller zu sein als andere, gewinnen oder Applaus zu bekommen, eine Maschine zu beherrschen oder den eigenen Körper besonders schön bewegen zu können. Und immer Zugang zu haben zu süßen Köstlichkeiten…

Wenn Eltern ein neugeborenes Kind in den Armen halten, dann gehen manche Gedanken sicher auch in diese Richtung: Was wird einmal aus ihm werden? Wird es im Leben zurechtkommen, zufrieden sein und einen guten Ort finden? Bei der Taufe oder in den letzten Wochen bei den zahlreichen Schulanfangsgottesdiensten bitten wir deshalb Gott um seinen Segen und seine Begleitung für diese Kinder. Wir wissen, dass wir selbst als Eltern nur begrenzt etwas dazu tun können, dass die Wege der Kinder ins Leben gelingen. Und Kinder sind nicht wenigen Gefahren und Gefährdungen ausgeliefert. So vieles braucht ein Kind, dass seine Seele wachsen kann: Zuwendung und Beachtung, Wertschätzung und Sicherheit, Geborgenheit und Zutrauen. Und das nicht nur zuhause, in Afrika spricht man ja von einem ganzen Dorf, das man braucht, um ein Kind zu erziehen.

Nicht alle Kinder finden solche guten Bedingungen vor. Jedes 5. Kind in Baden-Württemberg ist von Armut bedroht oder betroffen und hat damit einen deutlich erschwerten Start ins Leben. Es kann seine Fähigkeiten und Talente weniger entfalten, wird nicht so stark gefördert und steht in der Gefahr, ein Leben lang abgehängt zu werden. Um das nicht hinzunehmen, braucht es die Anstrengung von uns allen. In unseren Dekanaten haben sich z.B. die Kirchen in der ökumenischen Aktion Rückenwind zusammengeschlossen, um armen Kindern Chancen zu schenken. Und Morgen feiern wir in den katholischen Gottesdiensten den Caritas-Sonntag unter dem Motto „Kinderarmut wohnt nebenan“. Wir ermutigen uns gegenseitig, die Zukunft von Kindern und damit unser aller Zukunft zu verbessern. Damit diese ganz konkret erfahren können:

 

Alle Kinder dieser Erde sollen fröhlich sein,
sollen singen, sollen träumen, sich auf morgen freun.

Alle Kinder dieser Erde schaun nach Sonne aus,
und sie brauchen Brot und Frieden und ein helles Haus.

 

Sabine Stövhase

Caritas-Zentrum Göppingen

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