Sonntagsgedanken: Lebensapfelschwemme

In meinem Pfarrgarten kann ich mich vor Äpfeln nicht mehr retten. Alle Welt stöhnt über die Dürre – zu Recht. Meine Apfelbäume holen indes nach, was letztes Jahr gar nicht ging. Und auch die Trauben an der Pfarrhausmauer sind schon prall und saftig. Gut nur, dass die Marmeladekocherinnen aus dem Ort gekommen sind und bienenfleißig honigsüße Mirabellenmarmelade gekocht haben. Das ist das einzig Wahre, was man aus der Obstschwemme machen kann. Der nächste Basar hat damit sein absolutes Highlight.

ie ist das eigentlich im Leben? Wann kann ich sagen: Mein Leben bringt gute Früchte? Lebe ich mein Leben einfach nur – oder soll etwas dabei herauskommen? Etwas Gutes? Etwas, das die Welt weiterbringt? Nein, nicht später einmal das Erbe. Sondern jetzt – mitten im Leben?

Die Bibel sagt: Was mein Leben an Früchten bringt, hängt vor allem damit zusammen, auf was ich im Leben höre. Auf was ich mein Leben gründe. Was mich antreibt.

Wenn Gottes Geist mich treibt, schreibt der Galaterbrief, dann kommen pralle und süße Früchte heraus: Liebe, Freude und Frieden, Geduld, Güte und Großzügigkeit, Treue, Freundlichkeit und Selbstbeherrschung. Das könnte die Welt um einiges besser machen. Das Leben um einiges schöner.

Aber was, wenn mich etwas anderes treibt? Bewusst wird die Bibel nicht so konkret, was das sein könnte: Mein Ego? Mein Konto? Mein Ansehen? Mein Vergnügen? Meine Selbstverwirklichung? Da kommen ganz andere Dinge heraus. Faule Früchte: Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Wut, Eigennutz, Uneinigkeit, Lagerbildung, Neid, Besäufnis, Fressgelage und ähnliches zählt die Bibel auf. Krasse Worte – aber alles Dinge, die eigentlich die Welt nicht braucht. Die vor allem nichts besser machen. Wovon die Welt jetzt schon genug hat.

Was treibt Sie an? Was für Früchte möchten Sie ernten? Mit Gottes Geist bekommen Sie es zu tun, wenn Sie auf Gott hören. Vielleicht in der Bibel lesen. Vielleicht sich von einem Gottesdienst inspirieren lassen. Greifen Sie zu! Es ist genug da.

Pfr. Georg Steffens

Evangelisches Pfarramt Schlierbach

Foto Raisch

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