Fahrverbote in Stuttgart – Meilenstein für saubere Luft – BUND: Autoindustrie hat es in der Hand, Fahrverbote der zweiten Stufe zu vermeiden

„Die von der Landesregierung beschlossenen Fahrverbote ab 2019 in zwei Stufen in Stuttgart sind ein wichtiger und unverzichtbarer Schritt für bessere Luft. Endlich setzt sich in der Landesregierung die Erkenntnis durch, dass die Gesundheit der Bürger*innen wichtiger ist als die freie Fahrt für dreckige Diesel“, sagt die BUND-Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender. Mit den Fahrverboten kommt die Landesregierung ihrem seit 2010 bestehenden gesetzlichen Handlungsauftrag nach, schnellstmöglich für saubere Luft zu sorgen. Es ist auch die Konsequenz aus jahrelangem halbherzigen Handelns.

Autoindustrie kann viele Fahrverbote für Euro 5-Diesel vermeiden

„Jetzt ist die Autoindustrie am Zuge. Sie hat es in der Hand, die Fahrverbote für die Bürgerinnen und Bürger weitgehend zu verhindern. Wenn die Hersteller Hardware-Nachrüstungen für Dieselfahrzeuge anbieten, selbst finanzieren und die Bürger*innen diese Chance nutzen, sind sie von den Fahrverboten nicht betroffen“, so Dahlbender.Sie fordert die Autoindustrie auf, ihrer Verantwortung für saubere Luft nachzukommen.

Neue Mobilitätskultur mit viel weniger Autoverkehr

Für eine wirklich nachhaltige Mobilität ist ein umfassender Wandel mit viel weniger Autoverkehr nötig. „Wir brauchen eine wirkliche Mobilitätswende. Die Autolawinen, die täglich in die Zentren strömen, müssen aufgehalten werden“, so die Landesvorsitzende. Der BUND fordert noch für dieses Jahr ein Sofortprogramm zur Verringerung des Autoverkehrs um mindestens 20 Prozent in der  baden-württembergischen Landeshauptstadt.

Wesentliche Elemente zur Verringerung des Autoverkehrs:

  • Schnellere Umsetzung und die räumliche Ausdehnung und Verteuerung des Parkraum-Managements.
  • Ähnlich wie in Zürich müssen Kfz-Stellplätze Jahr für Jahr verringert werden.
  • Eine Senkung des Geschwindigkeitsniveaus auf allen Zufahrtsstraßen nach Stuttgart und auf den Autobahnen um Stuttgart müssen eingeführt werden.
  • Pförtnerampeln an den Einfallstraßen müssen kommen.
  • Autofahrspuren müssen zugunsten des ÖPNV und des Radverkehrs umgewidmet werden.

„Die geplante neue, gegenüber dem Auto bevorrechtigte, Buslinie von Bad Cannstatt und rund um den Stuttgarter Innenstadtring, ist ein gutes Beispiel für eine neue Mobilitätspolitik“, so Dahlbender. „Wer es mit der Luftreinhaltung wirklich ernst meint, muss sich aber auch von Straßenbauprojekten verabschieden, die immer mehr Autoverkehr aus dem Umland ins Stuttgarter Stadtgebiet ziehen, beispielsweise auf den Neubau des Nord-Ost-Rings, und den Ausbau der B 10 oder der B 27.“

PM BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)

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