Sonntagsgedanken: Hurra – Ferien

Nur noch wenige Tage und die Ferien sind da. Kinder und Jugendliche verlassen die Schule und es beginnt für sie ein neuer Abschnitt in ihrem Leben.  Die Ferienzeit ist von vielen Familien längst geplant. Wir stehen vor oder in der großen Pause des Jahresverlaufes. Selbst solche unter uns, die sich nicht auf den Weg in die Ferien machen, können die aufkommende Ruhe spüren. In den Geschäften nimmt der Betrieb ab, der Verkehr wird ruhiger. Wer in die Ferien geht, hat die Chance, ganz und gar herausgerissen zu werden.
Aber was machen wir denn eigentlich mit dieser geschenkten Zeit? Wie ist das: Packt uns die Panik vor der Ruhe und der Stille? Werden wir auch nervös und völlig orientierungslos? Schaffen wir uns vielleicht sogar künstlich Betrieb – durch besondere Ferien-Projekte, speziell abenteuerliche Ferien oder was auch immer? Rennen wir dem besonderen Kick hinterher? Bleiben iPhone und Tablett auf ein Minimum reduziert?  Oder kommen wir gut ins Abschalten? Die Ferienzeit kann auch ein gutes Stück Aufräumzeit sein – aber nicht allein für Haushalt und Garten, sondern zu allererst mal für uns selbst. Es muss nicht gerade eine klösterliche Umgebung sein, in der wir üben, bei uns selbst Einkehr zu halten – viele Orte auf dieser Welt bieten dazu Gelegenheit: vom eigenen Balkon bis zum Südseestrand. Ob es uns gelingt den selbstgezimmerten Druck aufzulösen, dem Druck von außen zu entkommen? Nicht nur weil die in der Arbeitswelt von heute geforderten Leistungen hoch sind, sie müssen auch immer optimal sein, Glanz vorweisen und in kürzester Zeit erbracht werden. Wir brauchen die Ferienzeiten um ein paar Gänge herunter zu schalten. Was nötig ist, dass Erholung und Einkehr bei sich selbst gelingt, weiß jede und jeder von sich am besten: Ein gutes Buch, lange Spaziergänge, Sonnenuntergänge am Meer – es gibt vielfältige Angebote. Auch Jesus wusste, dass Überbeanspruchung nicht gut ist und lädt im Sonntagsevangelium ein: „Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus.“ Das Evangelium schenkt uns den Blick, die Mitte zu finden, das Gleichgewicht, das Wichtige. In diesem Sinne wünsche ich, dass diese Sommerzeit gelingende Lebenszeit ist – dass diese Zeit die Erfahrung von dem vermittelt, was Jesus meinte, als er sagte: Ich bin gekommen, dass ihr das Leben habt und es in Fülle habt.

Diakon Uwe Bähr, Bruder Klaus Jebenhausen

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