Nachbetrachtung: Ostern – Perspektiven für Gewinner des Jackpots

Ostern ist das Jubelfest des Lebens, für alle von uns, die wir im Lotto des Lebens gewonnen haben. Wir dürfen uns klar machen, es hätte auch ein anderer Mensch als ich, aus den 300 Millionen Möglichkeiten, von meiner Mutter empfangen und zur Welt gebracht werden können.

Wir bekamen diese Lebensmöglichkeit, die den vorher genannten für immer verschlossen bleibt. Wir haben den Jackpot des Lebens geknackt. Unser je eigenes Leben, mit all seinen Freuden und all seinen Schwierigkeiten. Es ist eine Chance, die wir ergreifen sollten.

Freilich, dieses Leben ist endlich. Hier kommt Ostern ins Spiel.

Zu oft erstarren Menschen in der Furcht vor dem Tod und verweigern sich erfülltem Leben.

Ostern will uns aus der Todesangst lösen und unseren Blick auf die Chancen des Lebens richten.

Ostern öffnet den Blick auf unseren Nächsten in unserem Leben. Ostern fordert uns auf, im Handeln für den Menschen, der uns begegnet, unserem eigenen Leben, das Leben in Fülle zu ermöglichen.

Leider versäumten Kirchen viele Jahrhunderte lang, den Lebensmut zu predigen, der aus der Aufhebung der Endlichkeit durch die Auferstehung Christi an Ostern kommt. Zu oft predigten sie von den Höllenqualen, die nach dem Tod kommen werden. Sie suhlten sich in Vorstellungen, die aus dem Erlöser von Angst und Furcht, aus Gott, einen sadistischen Folterknecht machten. Sie scheuten auch nicht davor zurück, das Hier und Jetzt in die Hölle zu verwandeln, die sie für die meisten Menschen nach dem Tod erwarteten.

So nicht, sagt Gott zu uns an Ostern. Er packt uns an den Schultern und dreht uns um. Gott verweist uns auf unser Leben und sendet uns hinein mit einem: LEBE!

 

Thomas Weber

Dekanatsreferent

Kath. Dekanat Göppingen-Geislingen

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