Sonntagsgedanken: Kurskorrektur

Exzessiver Fleischkonsum oder vegane Lebensweise. Orientiert an Mainstream und zugleich in der Wahl der Haarfarbe herausstechend. Zwei Beispiele in denen sich junge Menschen ausprobieren. Dahinter steht die Suche nach dem Platz im Leben.

Als Dekanatsjugendseelsorger darf ich Jugendliche und junge Erwachsene auf dieser Suche begleiten. Nicht nur Großeltern und Eltern wissen ein Lied davon zu singen, wie sich dieses Suchen der jungen Menschen im Alltag auswirken kann. Manchmal eher still, manchmal auch laut, provozierend und bewusst herausfordernd. Aus Prinzip dagegen.

Ich finde, dass genau in diesem lauten Herausfordern eine Chance liegt. Für die jungen Menschen und für ihre Gesprächspartner. Die Fragen bergen die Chance einer Kurskorrektur. Der Kurs besteht in der jeweils für sich gefunden Art zu Leben. Es betrifft letztendlich nahezu alle Bereiche. Beispielsweise welche Produkte ich wo einkaufe, welche Art der Ernährung ich lebe, wie ich mich fortbewege. Die Kurskorrektur kann darin bestehen, bewusst manche Gewohnheiten zu überdenken und vielleicht zu ändern. Auch wenn das anstrengend sein mag.

Jesus Christus forderte solche Kurskorrekturen immer wieder ein. Von einzelnen und von der damaligen und heutigen Gesellschaft. Im besonderen Maße zeigt sich das, als er die Händler aus dem Tempel in Jerusalem hinauswarf. Für mich persönlich ist das Fragen der Jugendlichen heute eine Spur Gottes im Alltag.

Liebe Leserinnen und Leser! Ich finde, dass die christliche Tradition der Fastenzeit eine gute Testphase für eine persönliche Kurskorrektur bietet. In den Wochen bis Ostern könnte ich eine Änderung meiner eingespielten Gewohnheiten vornehmen. Vielleicht beginne ich mit einer einzigen. Testweise. Und wenn es mir guttut, kann ich das Neue einfach übernehmen.

Dekanatsjugendseelsorger Pastoralreferent Philipp Strauß

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