Luftqualität in Stuttgart 2017: Belastungen seit 2010 deutlich verringert

Vorläufige Messergebnisse der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) zeigen, dass die Luftqualität im vergangenen Jahr in Stuttgart weiter verbessert werden konnte. Die Reduktion der Schadstoffe muss aber weitergehen! Zu Beginn des ersten Feinstaubalarms 2018 in Stuttgart appelliert Verkehrsminister Winfried Hermann: „Die Luft ist in den letzten Jahren deutlich besser geworden. Damit wir flächendeckend und dauerhaft Grenzwerte einhalten, ist die blaue Plakette für saubere Fahrzeuge unabdingbar! Zudem braucht Stuttgart etwa 20 Prozent weniger Autoverkehr.“

Erstmals konnte am Neckartor der zulässige Stundenmittelwert für Stickstoffdioxid eingehalten werden. Die Zahl der Tage mit Überschreitung des Feinstaubgrenzwertes sank von 63 Tagen auf 45 Tage, liegt aber weiter über dem Grenzwert von 35 Tagen. „Den höchsten Rückgang sehen wir an hochbelasteten Straßenabschnitten wie dem Stuttgarter Neckartor“, so Minister Hermann. Auch der besonders kritische Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid sank am Neckartor deutlich um 9 Mikrogramm pro Kubikmeter, liegt aber immer noch klar über dem Grenzwert von 40 Mikrogramm.

Die Landesregierung Baden-Württemberg setzt sich mit der Förderung der nachhaltigen Mobilität für den Umstieg auf umweltverträgliche Verkehrsmittel und einen Wandel des Mobilitätsverhaltens ein. Hermann: „Jeder Weg der mit dem Rad, zu Fuß, dem ÖPNV oder in einer Fahrgemeinschaft statt allein mit dem eigenen Auto zurückgelegt wird, schont nicht nur den Geldbeutel, sondern er trägt auch zur Luftqualität bei“. Bei der Schaffung positiver Anreize, z. B. durch Firmentickets zur vergünstigen Nutzung des ÖPNV, Mitfahr-Apps und dem Ausbau der Radinfrastruktur, ziehen Politik, Wirtschaft und die lokalen Verwaltungen an einem Strang. Minister Hermann zu den stark gesunkenen Feinstaubwerten: „Die Messwerte haben auch immer viel mit dem Wetter zu tun. Auch das Verbot von Komfort-Kaminen an Tagen mit Feinstaubalarm und von alten Baumaschinen wirken. Um die Feinstaubwerte künftig sicher einhalten zu können, brauchen wir aber weniger Dieselfahrzeuge und etwa 20 Prozent weniger Autoverkehr in Stuttgart.“

Hintergrundinformationen

Auch die Belastung mit Stickstoffdioxid konnte in Stuttgart gesenkt werden. Erstmals konnte auch an der Station Stuttgart Am Neckartor die zulässige Anzahl an Überschreitungen des Stundenmittelwertes in Höhe von 200 µg/m³ eingehalten werden. Im Jahr 2015 waren es noch 61 Überschreitungen, im Jahr 2016 waren es 35 Überschreitungen, im Jahr 2017 nur noch lediglich 3 Überschreitungen. Zulässig sind 18 Überschreitungen.

Problematisch bleibt die Situation hinsichtlich der Belastung mit Stickstoffdioxid dennoch: an den straßennahen Stationen konnte der Jahresmittelwert bislang nicht eingehalten werden. Zeitgleich wurden teilweise deutliche Minderungen im Vergleich zum Vorjahr erzielt, z. B. um 9 µg/m³ an der Station Stuttgart Am Neckartor (73 µg/m³), um sieben Mikrogramm an der Hohenheimer Straße (69 µg/m³) und um sieben µg/m³ an der Hauptstätter Straße (73 µg/m³). Zulässig sind 40 µg/m³ im Jahresmittel.

„Viele Stuttgarter haben ihre alten Dieselfahrzeuge bereits verkauft. Das sollte so weitergehen. Auch die Softwarenachrüstungen bei VW-Fahrzeugen haben eine gewisse Wirkung. Wir wollen die Grenzwerte aber bereits 2020 einhalten. Dazu ist es unabdingbar, dass auch der Bund tätig wird und den Städten das Instrument einer neuen, blauen Plakette zur Bekämpfung von Stickoxiden an die Hand gibt, so wie mit der grünen Plakette erfolgreich der Feinstaub bekämpft wurde.“, betonte Hermann.

Endgültige Messwerte zur Luftqualität werden nach Abschluss der Qualitätssicherung in etwa 4 Wochen von der LUBW veröffentlicht.

PM

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