Sonntagsgedanken-Zwei Drittel der Deutschen wollen den Mathematikunter­richt abschaffen

 

diakon_schoeffel-002…wäre das nicht mal eine Schlagzeile über die sich viele Schüler freuen wür­den? Etliche Schüler könnten erleichtert aufatmen und deren genervte Eltern  die Kos­ten für Nachhilfe sparen. Doch der Nutzen von Mathematik steht außer Frage: Mathematisches Denken ist eine Fähigkeit, die man im Le­ben gut gebrauchen kann. Ohne Mathematik gäbe es keine Com­puter, Hochhäu­ser würden aufgrund der fehlenden Statik-Berechnungen unter ihrer Last zu­sammenbrechen und fast die gesamte Arbeitswelt käme zum Erliegen.

Mathe ist sehr nützlich, ebenso Physik und Chemie – keine Frage! Deshalb denkt niemand ernsthaft darüber nach, irgendein naturwissenschaftli­ches Schulfach in Frage zu stellen. Statt dessen plädie­ren tatsächlich mehr als zwei Drittel der Deut­schen für eine Abschaf­fung des Religionsun­terrichts und das ist leider kein Witz. Wahrscheinlich fragen sich diese Zwei Drittel: Welchen Nutzen hat ein Religionsun­terricht?

Der Religionsun­terricht vermittelt christliche Werte, wie z.B. Hungrige speisen, Durstige tränken, Fremde beherbergen, Nackte bekleiden, Kranke und Gefan­gene besuchen, Tote bestatten. Solche „Werke der Barmherzigkeit“ machen eine Gesell­schaft erst menschlich. Christus ist der König der Barmherzigkeit.

Im 3. Reich haben katholische Jugendliche den Christkönig-Sonntag dazu be­nutzt, in aller Öffentlichkeit Barmherzigkeit gegenüber Schwachen und Anders­denkenden einzufor­dern. Genau deshalb wurden christliche Werte im 3. Reich aufs schärfste be­kämpft. Auch der Religionsunterricht wurde zunehmend ein­geschränkt und die Lehrerausbildung für Religionspädagogik ab 1939 einge­stellt. Wohin das alles führte, wissen wir durch unseren Geschichts­unterricht.

Wenn christliche Werte in Frage gestellt werden, dann werden sie ganz schnell durch andere ersetzt, auch heute noch. Ich denke dabei an Ökonomie und Konsum als Ersatzreligion.

Dann werden Sterbenskranke zu einem „Kostenfak­tor“ – der Ruf nach lega­ler Sterbehilfe kommt da gerade recht. Prämien an Angestellte werden ausbe­zahlt, wenn sie sich längere Zeit nicht krank melden. Hungrige und Durstige werden zu „Wirtschaftsflüchtlingen“, die dort bleiben sol­len, wo sie herkom­men. Und Fremde? „Eine Obergrenze“, so lautet die Forderung. Europa soll dicht gemacht werden gegen Armut und Elend. „Das Boot ist voll“, behaupten viele. Wie Recht sie doch haben: Volle Boote mit Männern, Frauen und Kindern ken­tern im Mittelmeer. Sie gehen elend zugrunde und bekommen nicht einmal eine würdige Bestattung.

Die Väter des Grundgesetzes haben nicht umsonst erkannt: Religionsunterricht ist das wich­tigste Fach. Nach der Erfahrung von Auschwitz haben sie den Reli­gionsunterricht als einziges Unterrichtsfach im Grundgesetz abgesichert. Hof­fentlich bleibt es dabei.

PM

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