Flüchtlingssituation im Landkreis – Landkreis greift zu weiteren Notmaßnahmen in der Flüchtlingsunterbringung

Der Landkreis Göppingen sieht sich angesichts der nach wie vor hohen Zuweisungen von Flüchtlingen durch das Land von derzeit wöchentlich ca. 140 Personen zu weiteren Notmaßnahmen veranlasst, um die Unterbringung der Menschen zu gewährleisten. Unter Mitwirkung der Städte und Gemeinden konnten zwar die Kapazitäten des Landkreises in den letzten Monaten weiter ausgebaut werden, jedoch bestehen akute Engpässe in der Versorgung mit Unterbringungsplätzen.

Bereits Anfang der Woche hat der Landkreis entschieden, dass eine Schulturnhalle am Beruflichen Schulzentrum Göppingen in der Öde belegt wird. Die diesbezüglichen Vorbereitungen laufen derzeit in enger Abstimmung mit den Berufsschulen. Voraussichtlich in zwei Wochen sollen hier ungefähr 200 Personen Obdach finden.

Über die Hilfsorganisationen des Katastrophenschutzes wird noch im Laufe dieser Woche eine winterfeste Zeltunterbringung auf dem Parkplatz des Landratsamts für ca. 80 Personen hergestellt.

Für das Gebäude des Landratsamts in Göppingen wurde zudem beschlossen, den Großen Sitzungssaal (Hohenstaufensaal) für die Flüchtlingsunterbringung herzurichten. Hier werden ca. 40 – 50 Personen unterkommen können. Für die weiteren Sitzungen z. B. des Kreistags ist dieser dann selbst auf „Asyl“ beispielsweise in den Sitzungssälen der Gemeinden angewiesen.

Zudem wird das Gebäude des Landratsamts für die in der Regel freitags eintreffenden Flüchtlingszuweisungen als zentrales Verteilungszentrum in die sonstigen Unterkünfte des Landkreises dienen.

Aufgrund der zugespitzten Lage kann auch die Wölkhalle in Geislingen nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, Ende November wieder frei gemacht werden. Obwohl der Landkreis dieses Ziel mit allem Nachdruck verfolgt hat, ist dies leider wegen der nach wie vor hohen Zugangszahlen – nicht zuletzt durch die erhöhten Zuweisungen durch das Land wegen Verfahrensbeschleunigungen in den dortigen Landeserstaufnahmestellen – nicht gelungen. Landrat Edgar Wolff: „Die Belegung der Wölkhalle sowie die hohe Konzentration von Flüchtlingen am dortigen Standort entsprechen überhaupt nicht unseren Planungen und erfolgen nur aufgrund der aktuellen Notlage. Wir streben hier nach wie vor eine Entlastung des Standorts und damit der Stadt Geislingen durch Freimachung der Halle an, was auch den derzeit gebeutelten Vereinen und dem Schulsport wieder eine Perspektive geben würde. Der Landkreis hat weitere Unterbringungsmöglichkeiten beschlossen, die aber erst noch baulich hergerichtet bzw. ertüchtigt werden müssen. Unsere Planungen sind jedoch auch davon abhängig, dass die vom Bund und Land beschlossenen Maßnahmen beim Asylverfahren bzw. der Rückführung kurzfristig und nachhaltig anlaufen.“ OB Frank Dehmer aus Geislingen bedauert ausdrücklich, dass die Wölkhalle nun doch noch weiter belegt bleiben muss. Er hoffe aber, dass der Landkreis nunmehr noch intensivere Unterstützung von den Städten und Gemeinden erfahre, was die kurzfristige Zurverfügungstellung von Gebäuden und Grundstücken für die Flüchtlingsunterbringung angehe. OB Dehmer: „Nur in einem solidarischen Miteinander aller Kommunen im Landkreis ist gewährleistet, dass Härten in einzelnen Gemeinden vermieden bzw. entschärft werden können.“

PM

 

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