SWEG/SBS auf Kurs in tarifliche Steinzeit – Arbeitgeber provoziert weitere Streiks

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ruft die Lokomotivführer, Zugbegleiter, Mitarbeiter des SWEG-Kundencenters, Ausbilder, Werkstatt- und Verwaltungsmitarbeiter und Disponenten bei der Südwestdeutschen Landesverkehrs GmbH (SWEG) und der SWEG Bahn Stuttgart (SBS), die Mitglieder der GDL oder nicht organisiert sind, zu einem Streik von Freitag, dem 14. Oktober 2022, 2:00 Uhr bis Montag, dem 17. Oktober 2022, 2:00 Uhr auf.

Abgehoben und selbstherrlich

Nicht einmal das klare Votum der GDL-Mitglieder bei der Urabstimmung – über 95 Prozent stimmten für weitere Streiks – hat die Geschäftsführung der SWEG zur Vernunft gebracht. Statt durch die Vorlage eines verhandlungsfähigen Angebots für SWEG und SBS den Weg für konstruktive Gespräche freizumachen, hält der Arbeitgeber stur an seinem Konfrontationskurs fest. Fachlich ohnehin durch einen grotesken Tarifabschluss mit zwei minoritären Gewerkschaften disqualifiziert, verweigert die Geschäftsführung weiterhin Verhandlungen für den Mutterkonzern SWEG und zementiert so bewusst eine Zweiklassengesellschaft in der Landeseisenbahn.

Zudem verletzt die SWEG durch öffentliche Verlautbarungen ihres Aufsichtsratsvorsitzenden Uwe Lahl die Tarifautonomie und verunglimpft und bedroht die GDL und ihre Mitglieder. „Wer glaubt, sich derart abgehoben, selbstherrlich und an den Bedürfnissen der Belegschaft vorbei verhalten zu können, ist entweder sehr verwegen oder einfach nur töricht“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. „Aber unsere Mitglieder lassen sich weder vom Arbeitgeber noch vom Aufsichtsrat einschüchtern. Sie sind mehr denn je bereit, für einen Tarifvertrag zum Ausbau von Entgelt, Zulagen und Arbeitszeitregelungen sowie einer Einmalzahlung von 3.000 Euro für alle GDL-Mitglieder in beiden Unternehmen zu kämpfen.“

Tarifkonflikt mit überregionaler Bedeutung

Doch der Tarifkonflikt geht über die regionale Bedeutung hinaus. „Die GDL hat schon vor Jahren das bundesweite Lohndumping beendet. Somit sind in diesem Jahr bei allen 58 Tarifpartnern der GDL 100 Prozent und somit ein einheitliches Einkommensniveau in allen Eisenbahnverkehrsunternehmen erreicht – außer bei der SWEG“, so Weselsky. „Deren Geschäftsführung will offenbar ganz von vorne beginnen und träumt von einer Rückkehr in für die Arbeitgeber sicherlich komfortablere Zeiten.“

Doch eine solche Rolle rückwärts in die tarifliche Steinzeit wird es mit der GDL nicht geben. Die Mitarbeiter der SWEG und der SBS sind Eisenbahner

wie ihre Kollegen in anderen und verdienen den gleichen Lohn für die gleiche Arbeit. Dafür tritt die GDL weiterhin entschlossen ein. Schon allein deshalb ist die Auseinandersetzung für alle Beschäftigten von überregionaler Bedeutung: Diese bringen so ihre Solidarität mit den Kollegen zum Ausdruck.

PM GDL Bezirk Süd-West

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