Gedanken zum Aschermittwoch: Überheblichkeit und Aschermittwoch

Menschen die überheblich und eingebildet sind, die immer alles besser wissen und sich für bessere Menschen halten finde ich schwierig. Menschen die in Diskussionen immer Recht haben wollen und nur ihre Meinung gelten lassen, sind anstrengende Gesprächspartner. Menschen die mit eigenwilligen Behauptungen und Aktionen Aufmerksamkeit erlangen wollen, erschweren sachlich ausgewogene Entscheidungen. Vielleicht liegt ein Grund für diese wenig förderliche Einstellungen darin, dass wir uns gern selbst in den Mittelpunkt stellen. Wir wollen, dass unser „Ego“ gesehen, gehört und wahrgenommen wird. Es wäre für uns alle besser, wenn wir weniger auf unser Ansehen, Lob und Prestige schauen würden.

Der Aschermittwoch ist eine Chance unser übersteigertes Ego, unser falsches Selbst zu verschlanken und unsere „Sucht“ nach Ruhm, Anerkennung und Ehre, nach Lob und Beifall zu verringern. Das alte Ritual der Aschenbestreuung kann uns dabei helfen. Es sagt uns, dass „wir aus Staub sind und zum Staub zurückkehren werden.“ Es lässt uns erfahren, dass wir vergänglich sind. Die Asche, mit der man mit einem Kreuz bezeichnet wird, stammt aus den Palmzweigen des vergangenen Jahres. Das äußerliche Lob, die nach außen getragene Rechtschaffenheit, die zur Schau gestellten Erfolge werden gleichsam verbrannt. Es wird uns vor Augen geführt, was davon übrigbleibt: „Asche“.

Gott sei Dank gibt es da noch unser wirkliches, wahres Selbst. Es steht auf festem, unerschütterlichem Grund. Ein solcher Grund ist unsere Verbundenheit untereinander und unser Stand in dem, der uns liebevoll erdacht hat. Wenn wir einander im Herzen tragen, spüren wir unser wahres Selbst. Demut und gegenseitige Zuwendung können uns helfen auf unserm Weg zu unserem wahren, wirklichen Selbst.

Möge die Asche uns an die zu verbrennenden überheblichen Vorstellungen von uns Selbst erinnern.

Josef Priel

Gemeindereferent Deggingen Bad Ditzenbach

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