Sonntagsgedanken: „Das Leben ist schön“

Zu besonderen Anlässen, zum Beispiel an Geburtstagen aber vielleicht auch, wenn man in den Urlaub fährt, bekommt man manche gut gemeinten Wünsche. Einen habe ich mir aufgeschrieben, weil ich ihn besonders schön fand: „Schließe ab mit dem, was war, sei glücklich mit dem, was ist und offen für das, was kommt. Das Leben ist schön.“

Es ist ein Spruch, den es auch aus meiner Sicht zu beherzigen gilt, sodass wir tatsächlich zu der Überzeugung gelangen: Das Leben ist schön. Aber diese gutgemeinten Aufforderungen bleiben doch ohne Begründung sehr oberflächlich. Denn so einfach ist das doch gar nicht: „Schließe ab mit dem, was war!“ Oft genug bedrücken uns Verärgerung und Schuld, die uns immer wieder einholen. Wie sollen wir denn mit dem abschließen, was war, wenn der Groll und Ärger aufs Neue in uns aufsteigt oder wenn andere sich beleidigt abgewendet haben? Wie soll das dann gehen, mit dem Vergangenen ins „Reine“ zu kommen? Wir Christen wissen: Den Weg, mit dem abschließen zu können, was war, hat uns Christus geebnet. Er vergibt uns die Schuld. Ihm dürfen wir alles anvertrauen und abgeben, was uns belastet. Und so ist Vergebung und Versöhnung möglich, Voraussetzung dafür, mit dem in Frieden abschließen zu können, was war. Und dann: „Sei glücklich mit dem, was ist!“ Das ist auch nicht so einfach! Denn das „Ist“ stellt sich ja auch nicht immer so gut dar, als dass man darüber „glücklich“ sein kann, dann wenn wir Probleme haben oder krank sind oder wenn wir die weltweite Situation ansehen. Dann mag uns manches eher Angst und Bange machen als glücklich. Und doch: Da wir wissen, dass Gott uns in seiner Hand hält und uns liebt, ist das die Grundlage dafür, diese Welt trotz mancher Schattenseiten positiv zu sehen und dankbar zu sein für das, was uns geschenkt ist. Ja, wir haben allen Grund uns am Leben zu freuen, es ist schön, weil unser Gott uns grenzenlos liebt und uns dadurch die Augen für all das Schöne in unserem Leben, das wir täglich erfahren, öffnet. Und so können wir auch „offen sein für das, was kommt“, denn auch die Zukunft liegt in Gottes Hand.
Und so schließe ich mich der Aufforderung dieses schönen Spruches an und lege es Ihnen ans Herz: „Schließe ab mit dem, was war, sei glücklich mit dem, was ist und offen für das, was kommt. Das Leben ist schön.“ Die Möglichkeiten dazu hat uns unser Gott geschenkt.

Bleiben Sie behütet und schöne Tage wünscht Ihnen,
Pfarrer Tobias Schart, ev. Pfarrer in Bad Boll

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