Des Teufels General

Datum/Zeit
Date(s) - 18/04/2016
19:15 - 22:00

Veranstaltungsort
Göppingen - Stadthalle

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Am Montag, 18. April, ist im Rahmen des städtischen Theaterprogramms Carl Zuckmayers Drama „Des Teufels General“ in einer Aufführung des EURO-STUDIO Landgraf mit Gerd Silberbauer, Daniel Pietzuch und Martina Dähne in der Stadthalle zu sehen; die Regie hat Klaus Kusenberg besorgt. Die Aufführung beginnt um 20 Uhr, um 19:20 Uhr gibt es eine Stückeinführung.

Des Teufels GeneralDas zwischen 1942 und 1945 verfasste Schauspiel war der größte Theatererfolg der Nachkriegsjahre; allein zwischen 1947 und 1950 erlebte es mehr als 3.000 Aufführungen. Überall diskutierte man Zuckmayers Auseinandersetzung mit Widerstand und Mitläufertum im Zweiten Weltkrieg lebhaft und kontrovers. Die Handlung ist in Berlin, Spätherbst 1941 angesiedelt. Der leidenschaftliche Flieger General Harras arbeitet für die Nationalsozialisten, obwohl er deren Standpunkte und Taten verachtet und dies auch öffentlich kundtut. Anwerbungsversuchen der NSDAP widersteht er. Als sich Unfälle durch Materialfehler häufen, gerät Harras als Verantwortlicher für Flugzeugbau immer mehr unter Druck. Schließlich hat auch sein Freund Eilers einen tödlichen Unfall. Nach vierzehntägiger Haft und Verhören durch die Staatspolizei erhält Harras zehn Tage Frist, um die Vorfälle aufzuklären und sich selbst zu rehabilitieren. Am letzten Tag deckt er eine Sabotage-Aktion des Widerstands an einem neu entwickelten Flugzeugtyp auf. Der Tod des Freundes zwingt ihn dazu, seine Verantwortung und Mitschuld anzuerkennen. In der Hoffnung, die Affäre gemeinsam mit Chefingenieur Oderbruch aufzuklären, macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit – mit ungeahnten Folgen.

Zuckmayer erklärt Adolf Hitler, dessen General Harras ist, in seinem Stück zum Teufel selbst. So schildert er auch in seiner Autobiografie „Als wär’s ein Stück von mir“ den Anschluss Österreichs, der ihn zur Flucht in die USA zwang, als dämonischen Einbruch in die Normalität. Karten für die Aufführung sind beim ipunkt im Göppinger Rathaus, Hauptstraße 1, Telefon 07161 650-293, und an der Abendkasse erhältlich.

Klaus Kusenberg wurde 1953 in Oberhausen im Rheinland geboren. Er studierte Germanistik, Philosophie und Theaterwissenschaften. Von 1981 bis 1985 war er Regieassistent am Bochumer Schauspielhaus. Danach arbeitete er als Oberspielleiter an den Städtischen Bühnen Osnabrück und am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Im Jahr 2000 wurde er Schauspieldirektor der damaligen Städtischen Bühnen Nürnberg.

Carl Zuckmayer, 1896 in Nackenheim geboren, nahm am Ersten Weltkrieg als Freiwilliger teil und studierte nach Kriegsende Naturwissenschaften. 1920 ging er als Volontär und Regieassistent nach Berlin. 1925 kam der Durchbruch mit „Der fröhliche Weinberg“. 1930 feierte er mit dem „Hauptmann von Köpenick“ seinen großen Erfolg. Zuckmayers Stücke wurden vom NS-Regime 1933 verboten. Er wanderte daraufhin über die Schweiz und Kuba in die USA aus. 1946 wurde in Zürich sein Drama „Des Teufels General“ uraufgeführt. Carl Zuckmayer starb 1977 in Visp in der Schweiz.

 

Foto: Bernd Böhner

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