Ausstellung: Teufelsfinger, Amulett und Fatschenkind: Objekte des Volksglaubens

Datum/Zeit
Date(s) - 24/03/2022 - 29/05/2022
Ganztägig

Veranstaltungsort
Göppingen - Museum "Storchen"

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Von Donnerstag, 24. März, bis Sonntag, 29. Mai, zeigt das Museum im Storchen eine facettenreiche Ausstellung rund um den Volksglauben. Auch in der modernen und aufgeklärten Zeit vertrauen viele Menschen ihren Glücksbringern, tragen Amulette, fürchten sich vor Freitag dem Dreizehnten oder hoffen, dass bei einem „Toi-Toi-Toi“ und Klopfen auf Holz nichts schief gehen kann.

Schon aus der Steinzeit sind bearbeitete Steine bekannt, die mit einem Kult verbunden oder mit Bedeutung aufgeladen waren. Höhlenbärenzähne als Anhänger könnten dem Träger Kraft gegeben haben. Sie zeigten den Mitmenschen aber auch an, dass hier ein erfolgreicher Jäger vor ihnen stand. Bis ins 20. Jahrhundert waren im Volksglauben und in der Volksmedizin viele Steine, Versteinerungen, Medaillen, Bildnisse und Naturalien als unheilabwehrende oder auch glücksbringende Amulette oder als Medizin in Gebrauch. Im Christentum sind Segenssprüche, Devotionalien, Reliquien, Kreuze oder Heiligenbilder Ausdruck vertrauensvoller Frömmigkeit. Mit einem festen Glauben verbunden, halfen sie von der Geburt bis in den Tod, den Alltag, Not und Krankheit zu bewältigen. Im bayerisch-österreichischen Raum haben sich viele dieser symbolhaften Zeugnisse im Herrgottswinkel in der Guten Stube, in Votivbildern in Kirchen und als Amulette an Charivari- und Fraisketten erhalten.

Die Ausstellung im Museum im Storchen zeigt Steine und Fossilien als Zauber-, Heil- und Amulettsteine aus der Sammlung Anton Hegele, Göppingen. Die Zeugnisse religiöser Volkskunst wie Fatschenkinder, Wachsstöckel, Hinterglasbilder, Heiligenbildnisse oder Wallfahrtsandenken stammen ebenso wie die aus evangelischen Haushalten herrührenden Erinnerungen an Taufe, Konfirmation, Hochzeit und Tod aus der Sammlung von Jürgen Kettenmann, Göppingen. Die Replikate der steinzeitlichen Artefakte fertigte der Hobby- und Experimentalarchäologe Winfried Poldrack aus Salach.

Pandemiebedingt findet diesmal keine Eröffnung statt.

Fotos (Anton Hegele, Göppingen):  Votivbild

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