Hätten Sie’s gewusst? – Der Helm muss immer runter! – Presseserie der Johanniter informiert zu den wichtigsten Sofortmaßnahmen

Wer Zeuge eines Unfalls wird, ist verpflichtet, Erste Hilfe zu leisten. Besondere Fragen stellen sich für Ersthelfer bei Motorradunfällen. Die Experten der Johanniter-Unfall-Hilfe liefern die Antworten. Testen Sie Ihr Wissen: Hätten Sie’s gewusst?
Muss der Helm abgenommen werden?
Ja. Ist der verunfallte Motorradfahrer nicht ansprechbar, muss der Helm behutsam abgenommen werden, am besten zu zweit.
Dazu muss der Motorradfahrer vorsichtig in die Rückenlage gebracht werden. Ein Helfer befindet sich oberhalb des Kopfes des Motorradfahrers und hält dessen Kopf und Helm fest. Der andere Helfer befindet sich neben dem Motorradfahrer. Er öffnet vorsichtig Visier und Verschluss. Brille, Halstuch o.ä. müssen dabei entfernt werden. Nun stabilisiert der seitliche Helfer den Kopf und die Halswirbelsäule. Der Helfer oberhalb des Kopfes kann nun
vorsichtig den Helm nach oben abziehen.
Wichtig ist, den Kopf und die Halswirbelsäule zu stabilisieren. Eine Ausnahme gilt, wenn der Verunglückte ansprechbar ist und Schmerzen im Halswirbelbereich hat oder sich nicht bewegen kann: Dann besser auf den Rettungsdienst warten, da dies auf eine Verletzung der Wirbelsäule hinweisen kann.
Wie kontrolliere ich die Atmung?
Reagiert der Verletzte nicht auf Ansprechen und Anfassen, muss die Atmung kontrolliert werden: Dazu muss vorsichtig der Helm abgenommen und der Kopf überstreckt werden. Beugt man sich mit Blick auf den Brustkorb über das Gesicht des Verletzten, ist zu sehen, ob sich der Brustkorb hebt und senkt; zugleich kann der Atem gehört oder gespürt werden. Ist keine normale Atmung vorhanden, sofort mit der Wiederbelebung beginnen: Abwechselnd 30 Herzdruckmassagen und zwei Atemspenden, bis der Rettungswagen eintrifft.
Darf man bewusstlose Motorradfahrer in die stabile Seitenlage bringen?
Ja. Sofern der verunfallte Motorradfahrer selbständig und normal atmet, sollte er – nachdem der Helm abgenommen wurde – an sicherer Stelle in die stabile Seitenlage gebracht werden. So können im Falle von Erbrechen die Atemwege frei bleiben. Zum Schutz vor einer möglichen Lähmung sollte der Kopf so wenig wie möglich bewegt werden.
Sollte man das Unfallopfer entkleiden?
Nein. Eng anliegende Motorradkleidung kann wie ein Druckverband wirken und somit stark blutende Wunden oder innere Verletzungen schützen. Auch die wärmende Funktion ist hilfreich, damit der Verletzte nicht unterkühlt. Selbst im Sommer sollten Verunglückte in eine Rettungsdecke aus dem Verbandskasten gehüllt werden.

Und, hätten Sie’s gewusst? Die Johanniter raten, das Praxiswissen regelmäßig mit einem Erste-Hilfe-Kurs aufzufrischen, am besten alle zwei Jahre. Infos und Buchung unter www.johanniter.de/goeppingen. Wer sich online auf dem Laufenden halten will, kann das Serviceangebot der Johanniter nutzen: Über den Link www.johanniter.de/kurse/erste-hilfekurse/tipps-zur-ersten-hilfe stehen zum Beispiel kostenlose Podcasts zur Ersten Hilfe bereit.

PM Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Ostwürttemberg

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