Göppinger Rettungswache hat erstmals eine Leiterin

Seit Anfang des Jahres leitet Hannah Roder die Rettungswache Göppingen des DRK-Kreisverbandes. Das bedeutet viel Verwaltungsarbeit. Wenn es ihre Zeit erlaubt, wird sie aber auch weiterhin zu Rettungseinsätzen fahren.

Hannah Roder„Hallo!“ Vielstimmig wird Hannah Roder an diesem Vormittag von ihren Kolleginnen und Kollegen begrüßt, als sie in die Fahrzeughalle des DRK-Kreisverbandes Göppingen kommt. Bis vor wenigen Wochen hat sie bei zahlreichen Einsätzen als Rettungsassistentin bei der Rettungswache Göppingen den Menschen im Landkreis in Notfällen Erste Hilfe geleistet und ein halbes Jahr lang in der Integrierten Leitstelle gearbeitet.

Seit Anfang des Jahres leitet die 28-Jährige die Rettungswache und ist damit für die gesamte Personalplanung zuständig, teilt in Absprache mit ihren Mitarbeiter/-innen Schichten ein oder unterschreibt Urlaubszettel. Sie ist aber auch für das Lager verantwortlich. Regelmäßig kontrolliert sie hier die Bestände und garantiert so, dass alle Rettungsfahrzeuge jederzeit mit allen erforderlichen Hilfsmitteln vom Pflaster angefangen ausgestattet werden können. Die Aufsicht über den umfangreichen Fuhrpark der Rettungswache fällt dagegen in die Verantwortung ihres Stellvertreters Holger Böhm.

Als Leiterin der Rettungswache Göppingen trägt sie Verantwortung für über 70 Mitarbeiter des Rettungsdienstes. Etwa ein Viertel davon sind Frauen. „Das sind relativ viele, denn das Rettungswesen ist nach wie vor eine Männerdomäne“, sagt Hannah Roder. Denn: „Die Arbeit ist körperlich anstrengend.“ Probleme mit ihren männlichen Mitarbeiter hat sie nicht. „Ich bin anerkannt und akzeptiert“, betont sie. „Wir arbeiten alle sehr gut zusammen.“ Und mit dem manchmal etwa rauen Umgangston hat sie eh keine Schwierigkeiten. „Ich bin mit drei Brüdern aufgewachsen und komme aus dem Kampfsport“, betont sie lachend.

Seit gut fünf Jahren arbeitet Hannah Roder beim DRK-Kreisverband. Sie hatte nach Ende der Schule zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr beim DRK in ihrer Heimat im Neckar-Odenwald-Kreis absolviert und sich dort entschieden, die Ausbildung zur Rettungsassistentin zu machen. Ein Medizinstudium, wie es einer ihrer Brüder absolviert, „kam für mich nicht in Frage“. Er hatte sie freilich zu einer Sportart animiert, in der sie sehr erfolgreich war. Als Fechterin nahm sie an Weltmeisterschaften teil, wurde in Österreich bei der Weltmeisterschaft der Kadetten gar Zweite. Ihr Sport hat sie in die ganze Welt geführt. Sie hat sich dann aber gegen eine Profikarriere entschieden und das Fechten ganz aufgegeben. Heute spielt sie Handball, denn ganz ohne Sport kann sie sich ihr Leben nicht vorstellen.

In den ersten Wochen ist viel Neues auf Hannah Roder eingestürmt. Deshalb verbringt sie den größten Teil ihrer Arbeitszeit am Computer. Sie will aber auf jeden Fall, „wenn es meine Zeit erlaubt, auch immer wieder mit zu Einsätzen fahren“.

PM

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