ver.di zur heute vom Sozialministerium angekündigten Anhörung zur Einrichtung einer Pflegekammer in Baden-Württemberg:

Michael Sauter, Mitglied im Vorstand des ver.di-Landesfachbereiches Gesundheit: „Pflegekammern werden nicht eingerichtet, weil Pflegekräfte keine Lobby haben, sondern zur Regulierung der Berufsausübung. Kammern gibt es deshalb für freie Berufe, in denen es keinerlei Regulierung durch Arbeitgeber gibt.

Pflegekräfte sind allerdings zu 95 Prozent abhängig beschäftigt. Sie haben Arbeitgeber, die ihnen genau vorschreiben können, wie sie zu arbeiten haben. Sie brauchen keine zusätzliche Kammer, die ihnen weitere Vorschriften und möglicherweise Sanktionen auferlegt. Und dafür müssten die Pflegekräfte dann auch noch per Zwangsbeitrag bezahlen. Richtig ist, dass Pflegekräfte zu wenig Gehör bei der Politik finden. Da wird aber eine Kammer nicht weiterhelfen. Denn die Vorschläge, was sich für eine gute Pflege ändern muss, liegen seit Jahren auf dem Tisch des Sozialministers. X-fach von ver.di und auch anderen überreicht. Wenn Minister Lucha will, dass Pflege als Beruf wieder attraktiver wird, muss er endlich anfangen, diese Vorschläge umzusetzen oder dafür zu sorgen, dass sie auf der Bundesebene umgesetzt werden. Eine Kammer mit Zwangsmitgliedschaft verbessert gar nichts für die Pflegekräfte.“

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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