Zweitägige Warnstreiks bei den baden-württembergischen Banken haben begonnen – landesweite Kundgebung in Ludwigsburg

Seit heute früh haben über 1.000 baden-württembergische Bankbeschäftigte für zwei Tage ihre Arbeit niedergelegt. Dies sind bereits die Streiktage sieben und acht bei den Banken in Baden-Württemberg. Im Warnstreik sind heute und morgen Beschäftigte im Raum Stuttgart, Karlsruhe und Mannheim, sowie bei den beiden großen Bausparkassen Schwäbisch Hall und Wüstenrot.

Auf der zentralen Kundgebung in Ludwigsburg auf dem Rathausplatz sagte ver.di Landesfachbereichsleiter Frank Hawel: „Mit diesen Warnstreiks wollen wir den Arbeitgebern vor der fünften Verhandlungsrunde die Erwartungshaltung der Beschäftigten in ihren Häusern unmissverständlich deutlich machen. Die systematische Abwertung der Bank-Berufe durch die anvisierten fünf Jahre Reallohnverlust von 2017 bis 2021 ist unakzeptabel. Entlastung statt Entwertung ist das Gebot der Stunde.“

Das in der vierten Runde unterbreitete Gehaltsangebot der Arbeitgeber, das über die Laufzeit 1,16 Prozent pro Jahr umfasst, weist ver.di entschieden zurück. Das aktuelle Angebot besteht aus einer Erhöhung der Gehälter in drei Schritten: Nach sechs Nullmonaten in 2019 soll eine Erhöhung um 1,7 Prozent ab dem 1. August 2019 sowie jeweils 1,2 Prozent ab dem 1. August 2020 und 1. August 2021 bei einer Laufzeit von 36 Monaten erfolgen.

ver.di ruft die Beschäftigten vor der fünften Verhandlungsrunde des privaten und öffentlichen Bankgewerbes am 3. Juli in Berlin auch bundesweit zu weiteren Warnstreiks auf.

ver.di fordert in der Tarifrunde für die rund 200.000 Beschäftigten bei privaten und öffentlichen Banken sechs Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Für Beschäftigte mit einer übertariflichen Bezahlung will ver.di eine entsprechende Dynamisierung der Gehälter durchsetzen. Für Auszubildende fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Vergütung um 100 Euro. Des Weiteren will ver.di in der Tarifrunde neben einer deutlichen Gehaltserhöhung vor allem über Arbeitsbelastung und Weiterbildung verhandeln. Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt bei den Banken sehr rasch und tiefgreifend, darum fordert ver.di einen verbindlichen Anspruch der Beschäftigten auf Weiterbildung. Durch Rationalisierungen und ständige Umstrukturierung ist die Arbeitsbelastung immer mehr angestiegen. Aus diesem Grund fordert ver.di für alle Beschäftigten sechs Gesundheits- und Entlastungstage. Um den unterschiedlichen Bedarfen der Beschäftigten gerecht zu werden, sollen die Bankbeschäftigten zwischen Gehaltssteigerung oder Freizeit wählen können.

 

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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