Am Donnerstag weitere Warnstreiks im öffentlichen Dienst

Nachdem heute Beschäftigte des Karlsruher Institutes für Technologie (KIT) im öffentlichen Dienst der Länder in Baden-Württemberg die Arbeit niedergelegt haben, folgen am morgigen Donnerstag Warnstreiks im Raum Tübingen und Reutlingen, in Ulm, sowie am Staatstheater in Stuttgart

Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin, sagte auf der Kundgebung in Karlsruhe: „Dem öffentlichen Dienst geht die Arbeit nicht aus, aber so langsam das Personal. Dazu kommen laufend neue, meist höhere Anforderungen an die Beschäftigten. Wer meint, das sei alles kostenneutral zu haben, ist auf dem Holzweg. Gut, dass unsere Landesregierung in dieser Tarifrunde wenigstens nicht mehr im Bremserhäuschen sitzt. Sie könnten und müssten aber in der Lokomotive Platz nehmen und im Arbeitgeberlager auf einen raschen und guten Abschluss drängen.“

Neben den größeren Kundgebungen in Karlsruhe heute und am Donnerstag in Tübingen führt ver.di die Warnstreiks in dieser Phase überwiegend dezentral und vor Ort durch. Ein Schwerpunkt der Arbeitsniederlegungen sind die Zentren für Psychiatrie, bei denen seit Mitte dieser Woche auch erste Stationsschließungen vorbereitet werden. Die Streikenden in den Zentren wollen neben der Entgelterhöhung die Aufwertung ihrer Berufe durch die Weiterentwicklung der Entgeltordnung und die Zusatzforderungen für die Pflegebeschäftigten zu einem Schwerpunkt der Auseinandersetzung machen.

Irene Gölz, ver.di Landesfachbereichsleiterin Gesundheitswesen: „Wir fordern, dass die Beschäftigten in den Zentren endlich so bezahlt werden wie in kommunalen Krankenhäusern.“ Mit diesen stehen die Zentren im Wettbewerb um Personal. Gölz: „Wir werden jetzt nicht mehr lockerlassen, damit endlich ernsthaft verhandelt wird, auch über die Aufwertung und hier insbesondere der Pflege.“

Die Versorgung der Patientinnen und Patienten ist durch den Abschluss von Notdienstvereinbarungen mit den Arbeitgebern gesichert.

Nähere Informationen zu den Warnstreiks am Donnerstag:

Stuttgart

Am Donnerstag werden unter anderem Beschäftigte des Staatstheaters zum Warnstreik aufgerufen. ver.di schließt Auswirkungen auf das Programm nicht aus.

Fils-Neckar-Alb

Warnstreik am Donnerstag am Regierungspräsidium Tübingen, Landesdenkmalpflege (Standorte Tübingen und Esslingen), an der Universität Tübingen und dem Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim (Standorte Reutlingen + Tübingen), Hochschule Esslingen und Reutlingen, Versuchsgut Lindenhöfe der Universität Hohenheim (Standort Eningen unter Achalm) sowie TdL Beschäftigte des Universitätsklinikums Tübingen und der KBF.

 

ver.di fordert für die Tarifbeschäftigten und Auszubildenden im öffentlichen Dienst der Länder (ohne Hessen) Verbesserungen von 6 Prozent, mindestens aber eine Erhöhung der Tabellenentgelte um 200 EUR sowie zusätzlich 300 EUR für die Pflegebeschäftigten. Ferner erwartet ver.di die Weiterentwicklung der Entgeltordnung verbunden mit strukturellen Verbesserungen in der Eingruppierung bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Für die Auszubildenden fordert ver.di eine Erhöhung der Vergütungen um 100 Euro und die Übernahme nach der Ausbildung. Das Tarifergebnis soll zudem zeit- und wirkungsgleich auf die Beamtinnen und Beamten sowie auf die Versorgungsempfänger der Länder und Kommunen übertragen werden. Insgesamt sind von der Tarif- und Besoldungsrunde über 3,3 Millionen Menschen betroffen.

ver.di führt die Tarifverhandlungen als Verhandlungsführerin mit den DGB-Gewerkschaften GdP, GEW und IG BAU sowie in einer Verhandlungsgemeinschaft mit dem dbb beamtenbund und tarifunion. Die dritte Runde findet am 28. Februar/1. März 2019 ebenfalls in Potsdam statt.

 

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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