Tarifverhandlungen im privaten Omnibusgewerbe ohne Ergebnis – weitere Warnstreiks angekündigt

Die Arbeitgeber im privaten Omnibusgewerbe Baden-Württemberg haben in der heutigen zweiten Verhandlungsrunde in Böblingen ein erstes Angebot vorgelegt: Der WBO schlägt zwar Erhöhungen von insgesamt 5,8 Prozent vor, allerdings bei drei Jahren Laufzeit. Damit würde lediglich die derzeitige Inflationsrate ausgeglichen werden. Die ver.di Verhandlungskommission hat daraufhin die Arbeitgeber aufgefordert, „jetzt und hier ernsthafte Verhandlungen aufzunehmen“. Dazu war der WBO heute aber nicht bereit.

Andreas Schackert, ver.di Verhandlungsführer: „Mit diesem Angebot würde sich nicht nur die Lohnschere zum kommunalen Nahverkehr weiter öffnen, das bedeutet Reallohn Stagnation. Länger arbeiten, schlechtere Schichten und noch mehr Lohnabstand: Das machen die Fahrerinnen und Fahrer nicht mehr mit. Der Druck von 800 unbesetzten Stellen reicht wohl noch nicht aus für ein Umdenken bei den Arbeitgebern, offensichtlich, weil diese Lücken ausschließlich auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. Deshalb werden wir den Druck auf die Busunternehmen jetzt nochmals erhöhen müssen.“

Wie bisher wird ver.di Warnstreiks mindestens zwei Tage vorher ankündigen.

Schackert: „Wir bedauern die Einschränkungen, die die Arbeitsniederlegungen in den betroffenen Kommunen für Bürgerinnen und Bürger mit sich bringen. Wir legen jetzt nach, damit dieser Tarifkonflikt in der dritten Runde beigelegt werden kann. Wir wären auch heute zu ernsthaften Verhandlungen bereit gewesen.“

Seit 31. Januar haben in den Regionen Göppingen und Geislingen, Tübingen, Schorndorf, Waiblingen und Backnang, sowie Reutlingen, Heilbronn, Schwäbisch Hall, Ellwangen, Ludwigsburg und Böblingen Beschäftigte jeweils für einen Tag die Arbeit niedergelegt.

In der Lohnrunde für das private Omnibusgewerbe zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband von Baden-Württemberg WBO fordert die Gewerkschaft 5,8 Prozent bei zwölf Monaten Laufzeit, der Abstand zum Tarifvertrag des kommunalen Nahverkehrs (TV-N) soll spürbar verringert werden. Betroffen sind von den Verhandlungen rund 9.000 Beschäftigte der privaten Omnibusunternehmen in ganz Baden-Württemberg. Eine dritte Verhandlungsrunde wurde für den 18. Februar vereinbart.

 

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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