Warnstreiks im privaten Omnibusgewerbe werden ab Montag ausgeweitet

Nachdem am gestrigen Donnerstag in einem ersten mehrstündigen Warnstreik im Raum Göppingen und Geislingen über 100 Busfahrerinnen und -fahrer die Arbeit niedergelegt haben, ruft ver.di am Montag und Dienstag zu weiteren Warnstreiks auf, um den Druck auf die Arbeitgeber vor der zweiten Verhandlungsrunde deutlich zu erhöhen.

Betroffen sind am Montag Omnibusunternehmen im Raum Tübingen, Schorndorf, Waiblingen und Backnang, am Dienstag in den Landkreisen Reutlingen, Heilbronn, Schwäbisch Hall, Ludwigsburg und Böblingen. Die Arbeitsniederlegungen in Reutlingen und Tübingen werden wieder mehrere Stunden dauern und beginnen jeweils um acht Uhr, an den übrigen Standorten wird der Streik ganztägig von Betriebsbeginn bis Betriebsende durchgeführt. ver.di rechnet damit, dass in den betroffenen Städten der Busverkehr zum Erliegen kommt.

Andreas Schackert, ver.di Verhandlungsführer: „Die Stimmung bei den Fahrerinnen und Fahrern ist überall im Land die gleiche. Sie arbeiten länger als ihre kommunalen Kollegen, mit schlechteren Schichtzeiten und dann noch für deutlich weniger Geld. Das haben sie satt.“ Den Vorwurf des Arbeitgeberverbandes WBO, die privaten Omnibusunternehmer ständen anders als der kommunale Nahverkehr unter Wettbewerbsdruck, findet Schackert unredlich: „Nur, weil der WBO Tarifflucht im eigenen Verband akzeptiert, spielen die Personalkosten im Wettbewerb überhaupt eine so große Rolle.“

In der Lohnrunde für das private Omnibusgewerbe zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband von Baden-Württemberg WBO fordert die Gewerkschaft 5,8 Prozent bei zwölf Monaten Laufzeit, der Abstand zum Tarifvertrag des kommunalen Nahverkehrs (TV-N) soll spürbar verringert werden. Der Arbeitgeber hat bisher kein Angebot vorgelegt. Betroffen sind von den Verhandlungen rund 9.000 Beschäftigte der privaten Omnibusunternehmen in ganz Baden-Württemberg. Die zweite Verhandlungsrunde findet am 7. Februar statt.

 

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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