UFA-Palast Stuttgart wird wieder bestreikt

Nach einem halben Jahr Pause haben UFA-Palast Beschäftigte in Stuttgart von Freitagabend bis Sonntagnacht die Arbeit niedergelegt. Dies führte zu längeren Warteschlangen an den Kinokassen und Theken. Seit einem Jahr fordern die Kinobeschäftigten einen Haustarifvertrag mit mindestens 10 Euro Stundenlohn, für den sie in der nun anstehenden Hauptsaison weiterkämpfen werden.

Mit ihrem Streik stellen sich die UFA-Beschäftigten auch gegen das mit befristeten Arbeitsverträgen laufende Personalkarussell. Seit den ersten Warnstreiks vor einem Jahr will die Geschäftsleitung verhindern, dass sich neue Mitarbeiter den Streikenden anschließen. Deshalb gibt es seitdem nur Arbeitsverträge, die maximal ein halbes Jahr befristet sind.

Siegfried Heim, Landesfachbereichsleiter Medien bei ver.di Baden-Württemberg: „Kaum sind neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Kasse und Popcorn-Maschinen angelernt, müssen sie schon wieder gehen.“

So hat die Düsseldorfer Unternehmerin Marianne Riech, die außer dem Kino in Stuttgart noch drei weitere Multiplexe besitzt (Düsseldorf, Dresden, Recklinghausen), den Personalstand des Kinos von rund 80 in der Hauptsaison auf derzeit unter 50 Beschäftigte reduziert.

Ein Aderlass, den auch die Kinobesucher in Form von geschlossenen Sälen zu spüren bekommen, so Heim.

Neben der Weigerung, mit ver.di einen Haustarif zu verhandeln, führt das Unternehmen auch einen beständigen Kampf gegen den Betriebsrat, der vor eineinhalb Jahren mit ver.di-Unterstützung gewählt wurde. Die Betriebsräte müssen ständig vor Gericht und in Einigungsstellen um ihre Mitbestimmungsrechte kämpfen. Da zudem ein Betriebsratsmitglied massiv benachteiligt wird, hat ver.di Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart gestellt, die in dem Fall derzeit ermittelt.

 

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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