In den Krankenhäusern ist Montagnacht Silvester – ab dem 23. Oktober ist das Personal alle – ver.di Aktionsnacht für gute Versorgung und bessere Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern

Beschäftigte der Krankenhäuser machen in der Nacht zum 23. Oktober bundesweit mit Aktionen auf die Personalnot aufmerksam. Denn bereits am 22. Oktober wäre das vorhandene Personal für 2018 aufgebraucht, wenn die Schichten so besetzt würden, wie es für eine gute Patientenversorgung notwendig ist. Das hat ver.di bei einer Befragung festgestellt, an der sich bundesweit rund 600 Stationsteams beteiligt haben.

Irene Gölz, ver.di Fachbereichsleiterin Gesundheitswesen: „Deshalb feiern die Beschäftigten in Krankenhäusern Silvester dieses Jahr schon Montagnacht, allerdings mit Selters statt Sekt. Am Dienstagmorgen ist das Personal alle. Bis zum echten Silvester 70 Tage später bricht die Patienten-Versorgung in den Krankenhäusern nur deshalb nicht zusammen, weil Beschäftigte über ihre Grenzen gehen und dabei ihre eigene Gesundheit ruinieren. Arbeitgeber, Politik und die Gesellschaft als Ganzes sind gefordert, dafür zu sorgen, dass dieses Übel endgültig beendet wird. Was bis jetzt an Vorschlägen auf dem Tisch liegt, reicht bei weitem nicht aus.“

Weder die Bausteine im Pflegepersonal-Stärkungsgesetz noch die Untergrenzen-Verordnung für die Krankenhauspflege oder die „Konzertierte Aktion Pflege“ reichen aus, um die strukturellen Probleme zu beseitigen.

Eine letzte Woche veröffentlichte Studie der Hans-Böckler-Stiftung zeigte beispielsweise eine überzeugende Lösung für bedarfsgerechte Personalvorgaben in Krankenhäusern auf. Auf der Grundlage des bewährten Instruments der Pflegepersonalrichtlinie (PPR) könnten sowohl die Patientensicherheit gewährleistet als auch Pflegekräfte entlastet werden. Das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz muss dazu genutzt werden, die Entwicklung und Implementierung solcher Vorgaben auf den Weg zu bringen.

 

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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