12.000 beim Finale der Warnstreikwoche im öffentlichen Dienst – insgesamt 23.000 diese Woche im Ausstand

Zum heutigen Finale der Warnstreikwoche im öffentlichen Dienst haben im Land 12.000 Beschäftigte ganztägig die Arbeit niedergelegt. Damit haben sich zwischen Dienstag und dem heutigen Donnerstag 23.000 Kolleginnen und Kollegen an den Warnstreiks beteiligt. Die Erwartungen von ver.di wurden dabei deutlich übertroffen, die Streikbeteiligung liegt weit über den Vorjahren. Als Grund für die starke Mobilisierung sieht die Gewerkschaft die hohe Erwartungshaltung an einen Abschluss, der aus Sicht der Beschäftigten die riesigen Überschüsse ihrer öffentlichen Arbeitgeber widerspiegeln muss.

Am heutigen letzten Streiktag im Land wurde der Großraum Stuttgart sowie Ulm und die Ostalb bestreikt. Wie in den vergangenen Tagen sind wieder alle Bereiche des öffentlichen Dienstes betroffen, der Nahverkehr in Stuttgart und Esslingen, überall Kindertagesstätten, Kliniken, Abfallwirtschaft, Verwaltung und zahlreiche weitere Dienststellen wie zum Beispiel Arbeitsagenturen oder die Rentenversicherung. Auch Hallenbäder und Sparkassenfilialen blieben zu.

Allein zur Kundgebung nach Stuttgart kamen 6.500 Streikende. Mit den 2.500 Streikenden im Raum Ulm, den über 1.000 in Esslingen sowie den rund 1.600 bei der SSB beteiligten sich damit heute 12.000 Beschäftigte.

Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin, sagte auf dem Stuttgarter Schlossplatz mit Blick auf die gestern beschlossene Tarifreform im VVS: „Das ist eine gute Nachricht für die Pendlerinnen und Pendler im Großraum Stuttgart: Ihr ÖPNV, auf den sie heute wegen des Streiks verzichten müssen, wird bald um ein Viertel billiger. Das darf aber keine schlechte Nachricht für die Beschäftigten der SSB werden, die heute im Ausstand sind. Billigere Ticketpreise darf nicht heißen: Noch mehr Druck auf die Gehälter. Im Gegenteil. Gerade die Fahrerinnen und Fahrer brauchen eine deutliche Einkommenserhöhung, sie brauchen einen ordentlichen Mindestbetrag.“

ver.di fordert für die Beschäftigten sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 200 Euro pro Monat. Gleichzeitig sollen die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 100 Euro pro Monat angehoben werden. Die Vorschrift, Auszubildende nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung zu übernehmen, will ver.di wieder in Kraft setzen. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Der Bund wird aufgefordert, das Verhandlungsergebnis zeit- und wirkungsgleich auf die 344.000 Beamtinnen und Beamten, Richterinnen und Richter, Soldatinnen und Soldaten sowie 182.000 Versorgungsempfängerinnen und -empfänger zu übertragen.

Die nächste Verhandlungsrunde findet am 15. und 16. April 2018 in Potsdam statt. Auch am Dienstag wird möglicherweise noch verhandelt.

PM

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