Tarifrunde Tageszeitungsjournalisten – ab heute Warnstreiks gegen provozierend niedriges Arbeitgeberangebot

Im Tarifkonflikt der Tageszeitungsredakteure beginnt heute die erste bundesweite Warnstreikwelle. In Baden-Württemberg sind es Redakteure der Gemeinschaftsredaktion von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten, der Esslinger Zeitung und des Schwarzwälder Boten, die heute und am Wochenende mit Arbeitsniederlegungen auf das provozierend niedrige Arbeitgeberangebot reagieren. Am kommenden Montag, wenn in Stuttgart die Verhandlungen fortgesetzt werden, treten weitere Redaktionen in den Streik.

„Dass Deutschlands Zeitungsverleger in ihren Redaktionen nicht einmal die Inflation ausgleichen wollen, ist kein Angebot, sondern eine bewusste Provokation“, wertet der ver.di-Landesfachbereichsleiter Medien, Siegfried Heim, den Stand der Tarifauseinandersetzung vor der dritten Verhandlungsrunde. Die Journalistengewerkschaften hatten eine Tariferhöhung von 4,5 Prozent rückwirkend zum Jahresbeginn gefordert, mindestens aber 200 Euro, um den Redakteursberuf auch für jüngere Kollegen attraktiv zu halten. Die Arbeitgeber hatten dagegen erst für die zweite Jahreshälfte eine erste Erhöhung von 1,2 Prozent in Aussicht gestellt und wollen innerhalb von zweieinhalb Jahren lediglich eine Gesamt-Tariferhöhung von 2,4 Prozent gewähren.

„Nur 0,6 Prozent im ersten Jahr der Tarifvertragslaufzeit ist weniger als die Hälfte der aktuellen Inflationsrate“, so Heim.

Begleitend zu den Verhandlungen planen die Gewerkschaften für Montag in Stuttgart eine zentrale Streikkundgebung auf dem Schlossplatz direkt vor dem Verhandlungslokal „Alte Kanzlei“ (Beginn 10:30 Uhr).

PM

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