Nicht noch mehr Abiturienten! IHK´s befürchten negative Auswirkungen auf den Ausbildungsmarkt

Die Industrie- und Handelskammern (IHKs) in Baden-Württemberg lehnen den Vorschlag des vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg eingerichteten Arbeitskreises „Gymnasium 2020“ ab. Laut diesem sollen Schülerinnen und Schüler der Realschulen und Gemeinschaftsschulen mit mittlerer Reife, die bisher nur Unterricht in einer Fremdsprache hatten, die zehnten Klassen der allgemein bildenden Gymnasien künftig weiterführend besuchen können.

„Der erleichterte Übergang auf ein allgemein bildendes Gymnasium führt dazu, dass sich immer weniger Schüler und Schülerinnen nach der mittleren Reife für eine duale Berufsausbildung entscheiden“, sagt Dr. Martin Frädrich, Geschäftsführer der Abteilung Beruf und Qualifikation der IHK Region Stuttgart und Federführer Ausbildung der IHKs in Baden-Württemberg. Ebenso würden weniger junge Menschen ein Berufskolleg oder ein berufliches Gymnasium besuchen, um danach eine duale Ausbildung zu beginnen. Beide beruflichen Schularten wiesen eine nennenswerte Übergangsquote auf, die beruflichen Gymnasium von etwa einem Drittel. Diese Übergangsquote erreichten die allgemein bildenden Gymnasien bei weitem nicht. Dem ohnehin angespannten Lehrstellenmarkt gingen noch mehr ausbildungsreife Bewerberinnen und Bewerber verloren, was den Fachkräftemangel weiter verschärfen würde, warnt Frädrich.

Die in den vergangenen Jahren stark ausgebauten beruflichen Gymnasien für Absolventen der Realschulen und Gemeinschaftsschulen hätten sich laut Frädrich als Anschlussoption bewährt. Einer zusätzlichen Öffnung zum allgemein bildenden Gymnasium bedürfe es nicht. Inzwischen gäbe es viele Wege, um über die duale Ausbildung die (Fach-)Hochschulreife oder die Zugangsberechtigung dafür zu erwerben.

PM

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