Tarifrunde Einzel- und Versandhandel Baden-Württemberg – vor der fünften Verhandlungsrunde

Wenige Tage vor der fünften Verhandlungsrunde macht ver.di weiter Druck auf die Arbeitgeber. Landesweit streiken heute rund 1.300 Einzelhandelsbeschäftigte.

Betroffen sind die Unternehmen Ikea, Kaufland, Real, Marktkauf, OBI, Kaufhof, H&M, COS, Esprit, Zara und Primark – mit Filialen in Raum Mannheim-Heidelberg, Stuttgart und Umgebung, Karlsruhe mit Umgebung, Pforzheim mit Umgebung, Heilbronn und Umgebung, Schwäbisch Hall, Ulm, Freiburg, Göppingen, Esslingen, Reutlingen, Tübingen, Leinfelden-Echterdingen Überlingen, Friedrichshafen, Tuttlingen, Konstanz, Singen und Radolfzell.

In Karlsruhe versammelten sich heute über 700 Streikende aus dem Raum Karlsruhe, Pforzheim, Stuttgart, Freiburg, Heilbronn, Mannheim, Heidelberg. In einem gemeinsamen Zug durch die Karlsruher Innenstadt demonstrierten sie lautstark für ihre Tarifforderungen.

Bei der anschließenden Kundgebung kritisierte ver.di-Landesbezirksleiter Martin Gross das Verhalten der Arbeitgeber am Verhandlungstisch scharf: „Die nicht mehr nachvollziehbare Verweigerungshaltung der Arbeitgeber stößt bereits auf Ablehnung in ihren eigenen Reihen. ver.di begrüßt die Initiative des Chefs von Lidl-Deutschland Dokozic, der die Arbeitgeberseite aufgefordert hat, sich am Verhandlungstisch zu bewegen.“

ver.di-Verhandlungsführer Bernhard Franke stellte fest: „Wenn die Arbeitgeber nicht wollen, dass der Tarifkonflikt verschärft und noch monatelang ausgetragen wird, müssen sie endlich ein vernünftiges Angebot abgeben, das bei den Beschäftigten als Ausdruck der Wertschätzung ankommt.“

Zeitgleich mit der Karlsruher Veranstaltung fand heute eine weitere Protestkundgebung in Konstanz (auf der Marktstätte) statt, an der rund 150 Streikende aus Konstanz und Umgebung teilnahmen.

Die Arbeitgeber bieten bisher an:

Erhöhungen der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 1,5 % für 2017 und 1,0 % für 2018. Zudem sollen pro Jahr 150 € als Einmalzahlungen (nicht auf die Tabelle) gezahlt werden.

ver.di fordert für die rund 490.000 Einzel- und Versandhandelsbeschäftigten im Land:

– Erhöhung der Löhne und Gehälter um 6 %

– Anhebung der Ausbildungsvergütungen um monatlich 100 €

– Tarifliches Mindesteinkommen von 1.900 €

– Laufzeit: 12 Monate.

Zudem wird an die Arbeitgeberseite die Forderung gerichtet, gemeinsam die Tarifverträge des Einzelhandels für allgemeinverbindlich erklären zu lassen – wie es bis zum Jahr 2000 üblich war –, um Tarifflucht und Lohndumping im Einzelhandel entgegenzuwirken.

Die Verhandlungen beginnen am kommenden Montag um ca. 11 Uhr 30 im Abacco-Hotel in Korntal-Münchingen.

PM

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