2.000 Streikende bei den Versicherungen im Land

An den ganztägigen Warnstreiks bei den Versicherungen beteiligen sich zur Stunde rund 2.000 Beschäftigte in Baden-Württemberg. Damit wurden die Erwartungen von ver.di deutlich übertroffen.

Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter, sagte vor wenigen Minuten auf der Kundgebung in Stuttgart vor Streikenden aus der Landeshauptstadt und Karlsruhe: „Wer wie die Arbeitgeber einen Zukunftstarifvertrag für den digitalen Umbruch verweigert und die digitalen Veränderungen mit der Einführung der elektrischen Schreibmaschine gleichsetzt, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Die Beschäftigten stellen sich der Veränderung, wollen dafür aber einen fairen Tarifvertrag.“

 

Gestreikt wird heute auch in Mannheim.

In der laufenden Tarifrunde für die bundesweit rund 170.000 Beschäftigten des privaten Versicherungsgewerbes hat ver.di damit die Proteste und Warnstreiks bundesweit deutlich ausgeweitet.

In Stuttgart streiken heute neben der Allianz und der Württembergischen Versicherung Beschäftige vieler weiterer Versicherungsunternehmen. (AXA, Stuttgart-Vaihingen; Generali, Stuttgart, Stuttgarter Versicherung; Sparkassenversicherung Stuttgart; VEREINIGTE POSTVERSICHERUNG VVaG, Weilimdorf; Zürich; Württembergischen Versicherung AG, Württembergischen Lebensversicherung AG, Wüstenrot & Württembergische AG, W&W Informatik GmbH, W&W Service GmbH, Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH, W&W Asset Management GmbH, Allianz Deutschland AG, sowie der AXA Versicherung AG) Aus Karlsruhe sind Streikende aus folgenden Unternehmen angereist: W&W Konzern-unternehmen, Allianz Deutschland und AXA Versicherung.

In Mannheim versammelten sich am Morgen Streikende der ERGO Group AG und der AXA Versicherung AG auf dem Lindenhofplatz.

 

Hintergrund:

Die Arbeitgeber hatten in der dritten Verhandlungsrunde ihr ursprüngliches Angebot nur geringfügig nachgebessert. Die angebotenen Gehaltssteigerungen beliefen sich dabei über einen Zeitraum von drei Jahren auf Erhöhungen von durchschnittlich 1,1 Prozent pro Jahr. Gegenstand der Tarifverhandlungen war darüber hinaus die soziale Gestaltung der digitalen Transformation in der Versicherungsbranche. ver.di hatte dazu einen Tarifvertragsentwurf in die Verhandlungen eingebracht, der Regelungen zum mobilen Arbeiten, zur Qualifizierung und zur Beschäftigungssicherung vorsah. Die Arbeitgeberseite hatte alle von ver.di vorgeschlagenen Regelungen abgelehnt. Die ver.di-Tarifkommission erklärte in der Folge das Scheitern der Verhandlungen.

ver.di fordert für die Beschäftigten im Innendienst der privaten Versicherungsbranche die Erhöhung der Gehälter und aller Zulagen um 4,5 Prozent. Die Ausbildungsvergütung soll um 50 Euro steigen. Auszubildende sollen nach einer erfolgreichen Ausbildung unbefristet übernommen werden.

PM

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