1.500 Streikende bei den Versicherungen im Land

An den Standorten Stuttgart und Karlsruhe folgten heute 1.500 Beschäftigte der Versicherungsbranche im Land dem Aufruf zum ganztägigen Warnstreik. Die Erwartungen von ver.di wurden damit weit übertroffen. „Die große Beteiligung spiegelt die große Enttäuschung über das bisherige Verhalten der Arbeitgeber wider“, so ver.di Landesfachbereichsleiter Frank Hawel in Stuttgart.

In beiden Städten sind insgesamt 1.500 Beschäftigte im Streik. Bei der Kundgebung in Karlsruhe sind zur Stunde 500, in Stuttgart 650 Streikende versammelt.

Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter, sagte in Karlsruhe: „Mit dem Angebot der Arbeitgeber sind die nächsten drei Jahre Reallohnverlust vorprogrammiert. Auch Versicherungsbeschäftigte müssen in Karlsruhe und Stuttgart Mieten zahlen, die durch die Decke gehen. Die Zukunft der Branche gestalten geht anders.“

Auf der Kundgebung in Stuttgart sagte Frank Hawel: „Es ist doch zynisch, von den Beschäftigten Reallohnverzicht zu verlangen, um dann damit die Zukunftsinvestitionen zu finanzieren, die weiteren Arbeitsplatzabbau zur Folge haben sollen. Früher gab es wenigstens noch warme Worte, jetzt nicht einmal mehr verbale Wertschätzung.“

Die Arbeitgeber haben bei einer Laufzeit von 36 Monaten nach sieben Nullmonaten Gehaltssteigerungen in drei Schritten zum 1. November 2017 in Höhe von 1,1 Prozent, weitere 1 Prozent im November 2018 sowie weitere 0,9 Prozent im November 2019 angeboten.

ver.di fordert für die rund 170.000 Beschäftigten im privaten Versicherungsgewerbe eine Erhöhung der Einkommen einschließlich aller Zulagen um 4,5 Prozent und 50 Euro mehr für die Auszubildenden in jedem Ausbildungsjahr.

Außerdem hat ver.di einen Zukunftstarifvertrag Digitalisierung erarbeitet und in die Verhandlungen mit den Arbeitgebern eingebracht. Die Versicherungsbranche stehe vor einem tiefgreifenden Veränderungsprozess, der Arbeitsplätze gefährde und Arbeitsbedingungen grundlegend verändere. „Wir erwarten deshalb, dass die Arbeitgeber mit uns gemeinsam die zentralen Zukunftsfragen der Branche tarifvertraglich gestalten“, so Christoph Meister, Bundesvorstandsmitglied von ver.di.

Die dritte Verhandlungsrunde zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband für das Versicherungsgewerbe findet am Freitag, dem 2. Juni, in Hamburg statt.

PM

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