AfA: Rote Karte für Lohndumping

Die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD (AfA) des Kreisverbandes Göppingen hat in einer Pressemitteilung das am Freitag letzter Woche im Bundestag verabschiedete Gesetz zur Leiharbeit ausdrücklich begrüßt. Es sei geeignet, künftig Lohndumping in den Betrieben wirksam zu bekämpfen.

Der Kreisvorsitzende der AfA, Klaus-Peter Grüner, Süßen, machte deutlich, dass vor dem Hintergrund von 961.000 Leiharbeitern, davon 121.000 in Baden-Württemberg, die gesetzliche Regelung dringend erforderlich gewesen sei, „Damit sind wir dem Ziel, in den Betrieben eine ungute Zweiklassengesellschaft zu beseitigen, ein großes Stück näher gekommen“, erklärte er.

Die AfA erläutert in einer Pressemitteilung, dass künftig Leiharbeiter nach neun Monaten den gleichen Lohn wie stammbeschäftige bekommen und maximal 18 Monate ausgeliehen werden dürften, diese Frist jedoch per Tarifvertrag verlängert werden könne. Danach hätten sie Anspruch, beim entleihenden Unternehmen fest angestellt zu werden. Die AfA weist ferner darauf hin, dass Leiharbeiter gegebenenfalls nicht als Streikbrecher eingesetzt werden dürften.

Unbefriedigend ist für die AfA, dass der Missbrauch von Werkverträgen durch das neue Gesetz nicht ausgeschlossen wird. Zwar habe der Betriebsrat Einblicksrecht in die Gestaltung von Arbeitsverträgen, ein Mitspracherecht, wie es die Gewerkschaften und die AfA gefordert haben, erhielten sie jedoch nicht.

Zudem werden, so die AfA weiter,  sowohl die Stammbelegschaft als auch die Leiharbeiter geschützt. Das Gesetz werde für mehr Wettbewerbsgleichheit unter den Unternehmen sorgen. „Das Geschäftsmodell Lohndumping bekommt die rote Karte“, stellte Grüner befriedigt fest.

Die neuen Regeln zur Leiharbeit sollen am 1. April 2017 in Kraft treten, ein Vierteljahr später als ursprünglich geplant. Den Angaben der AfA zufolge, die sich auf Zahlen aus dem Arbeitsministerium bezieht,  lag bisher das Monats-Bruttogehalt von Leiharbeitern bei 1700 Euro, bei regulären Vollzeitbeschäftigten dagegen bei fast 3000 Euro. 36 Prozent aller Leiharbeiter werden in der Metall- und Elektroindustrie beschäftigt.

PM

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