Zeitungszusteller wehren sich! Mindestlohn darf nicht zu Verdienst-Verlusten führen!

Die Dienstleistungsgewerkschaft verdi wendet sich in einem Flugblatt direkt an die Zeitungsleserinnen und Zeitungsleser:

Die Tageszeitung ist ein unverzichtbar zur Information und Meinungsbildung in unserer Gesellschaft! Für viele ist die Tageszeitung im Abonnement morgens beim Frühstück so wichtig wie die Marmelade zum Brötchen – und die Tageszeitung steckt pünktlich bis spätestens morgens 6 Uhr im Briefkasten!

Ihre Tageszeitung, hier in Göppingen ist die NWZ, die meist gelesene Zeitung im Verbund der Ulmer SÜDWEST PRESSE. Täglich arbeiten in Göppingen und Ulm Journalisten, Anzeigenleute, Mediengestalter und Drucker an der Herstellung dieses Medienprodukts. Für die Zustellung der Zeitung aber sind die Zeitungszusteller und Zeitungszustellerinnen  verantwortlich – sie sind das letzte Glied in der Kette der Zeitungsproduktion!

Diese Frauen und Männer in der Zeitungszustellung stehen täglich bei Wind und Wetter nachts ab ca. 2 Uhr an den Abladestellen und nehmen die Zeitungspakete von den Auslieferungsfahrzeugen in Empfang. Dann richten die Zeitungszusteller meist im Freien oder in ihrem Privat-Pkw, die Touren, die Prospekt-Beilagen und die Briefzustellungen „Südwest-Mail“ und machen sich auf den Weg zu Ihnen!

Die Bezahlung für die Zustellung war früher in einem sogenannten Stücklohn geregelt! Mit der Umstellung auf den gesetzlich Mindestlohn seit Januar 2015 von 8.50 EUR in der Stunde hat der Zeitungsverlag Zeitvorgaben über ein elektronisches System „erarbeitet“. Damit wird dem Zeitungsausträger nunmehr zeitlich genau der Weg vorgeschrieben, den er leisten muss, um seinen Lohn zu kriegen. Beispielsweise soll ein Zusteller in der Stunde ca. 4,7 km schnell laufen (mit schwerem Gepäck) und darf für den Einwurf der Zeitung in den Briefkasten genau 1 Sekunde brauchen. Hier sind keine Steigungen, Treppen oder häusliche Umwege zu den Briefkästen enthalten. Früher übliche Nachtzuschläge oder km-Gelder für die Benutzung von Privat-Pkw bei der Arbeit sind gestrichen worden! Die Zusteller haben so seit Einführung des Mindestlohns Einbußen bis zu 100 EUR im Monat hinnehmen müssen.

Wegen der schlechteren Bezahlung wehren sich jetzt die Zusteller!

Die Zusteller wollen nicht weniger verdienen als bisher!

Kommen Sie zu der Kundgebung der Zusteller
mit der Gewerkschaft ver.di am Samstag,
24.Oktober 2015 in die Göppinger Fußgängerzone
vor dem Rathaus ab 10 Uhr!

Wir wollen Öffentlichkeit, damit die SÜDWEST PRESSE umdenkt und die Zusteller fair bezahlt! Solidarität und Unterstützung mit den Zustellerinnen und Zustellern!

 

PM

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