BWIHK-Vizepräsidentin Breuning: Aktuelle Zahlen sind ein Warnsignal – „Menschen ohne Abschluss nicht durchs Raster fallen lassen“

„Die steigende Zahl an jungen Menschen ohne Berufsausbildung ist ein Alarmsignal für die Betriebe, die mehr denn je auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen sind. Wir müssen alle Potenziale unseres Arbeitsmarktes ausschöpfen und dürfen auch Menschen ohne Abschluss nicht durchs Raster fallen lassen. Wirtschaft und Politik müssen jetzt alles dafür tun, um auch junge Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, die eine extra Schleife gedreht haben. Dazu gehört, dass wir bei fehlenden Abschlüssen nachqualifizieren, aber auch, dass wir alles daransetzen, um die Zahl der Ausbildungsabbrecher zu reduzieren“, betont Marjoke Breuning, Vizepräsidentin des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK).

Das ist laut Breuning nicht nur aus volkswirtschaftlicher Sicht wichtig, sondern auch aus persönlicher Sicht eine lohnende Entscheidung. So hat eine vom BWIHK in Auftrag gegebene IAW-Studie zum Lebenseinkommen wiederholt wissenschaftlich belegt, dass Menschen, die eine berufliche Ausbildung und dazu noch eine Weiterbildung machen, beim Lebenseinkommen auf dem gleichen Level liegen, wie solche, die studieren. „Wir müssen ganz kräftig die Werbetrommel rühren und bei jungen Menschen und ihren Eltern bekannter machen, dass sich Bildung wirklich lohnt. Viele junge Menschen unterschätzen, dass man nicht studieren muss, um sich einen guten Lebensunterhalt zu sichern und auch vor Arbeitslosigkeit geschützt zu sein. Mit einem Weiterbildungsabschluss gelingt das natürlich noch besser“, so Breuning. „Die Chancen waren noch nie so gut wie jetzt.“

Breuning appelliert an die jungen Menschen, jetzt mit einer Ausbildung oder Fortbildung zu beginnen. Dabei helfen die IHKs mit Rat und Tat. So unterstützen die IHKs sowohl Betriebe als auch Ausbildungsplatzsuchende mit unterschiedlichen Angeboten zur Berufsorientierung und Vermittlung, beraten und bieten Externen-Prüfungen an. Auch wenn es in der Ausbildung mal nicht ganz rund läuft, bieten die IHKs über die Ausbildungsbegleitung des Landesprogramms „Erfolgreich ausgebildet“ Hilfe an, damit die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen werden kann. Auch Quereinsteiger ohne Berufsbildung aber mit praktischer Berufserfahrung können sich ihre beruflichen Kompetenzen zertifizieren lassen (Abschlussbezogene Validierung nonformal und informell erworbener Kompetenzen“, kurz „Vali-Kom“). „Egal in welcher Lebenssituation sich die jungen Menschen befinden oder was der Grund dafür ist, dass sie keinen abgeschlossenen Beruf haben, die IHK informiert und kann unterschiedliche Angebote machen“, so Breuning. „Die jungen Menschen müssen sie nur nutzen.“

Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) ist eine Vereinigung der zwölf baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern (IHKs). In Baden-Württemberg vertreten die zwölf IHKs die Interessen von mehr als 650.000 Mitgliedsunternehmen. Zweck des BWIHK ist es, in allen die baden-württembergische Wirtschaft und die Mitgliedskammern insgesamt betreffenden Belangen gemeinsame Auffassungen zu erzielen und diese gegenüber der Landes-, Bundes- und Europapolitik sowie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und anderen Institutionen zu vertreten.

PM Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag

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