Der Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen im Rückblick 2022: Ein weiteres Jahr mit geballten Herausforderungen / Arbeitsmarkt zeigt sich trotz gravierender Einflüsse stabil

Der Arbeitsmarkt hat sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen, der die Landkreise Esslingen und Göppingen umfasst, angesichts der enormen Risiken und Herausforderungen erstaunlich robust gezeigt.
Strukturwandel, Auswirkungen der CoronaPandemie, Engpässe bei den Lieferketten, Materialmangel und Preisniveauanstiege prägten wie in den Vorjahren den Arbeitsmarkt. Rasant steigende Energiekosten, Auswirkungen des Angriffskrieges in der Ukraine und Zustrom von Geflüchteten dieses Landes kamen als Herausforderungen hinzu.
Mehr und mehr wurde aber auch der Mangel an Fach und Arbeitskräften eine größere Herausforderung für Unternehmen in bestimmten Branchen.
Die Zahl der Beschäftigten nahm nach einem Rückgang in den Jahren 2020 und 2021 wieder deutlich zu und lag im Juni 2022 sogar auf einem Allzeithoch in diesem Monat. Frauen können stärker vom Beschäftigungszuwachs profitieren als Männer; Helfer profitierten überproportional, Fachkräfte noch nicht.
Die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften ist deutlich gestiegen. Allerdings sieht die Arbeitsagentur zum Jahresende hin bei den Unternehmen eine gewisse Zurückhaltung bei der Einstellung neuen Personals. Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen lag bis Herbst über denen der beiden Krisenjahre 2020 und 2021; ab Oktober sank der Wert aber unter den Vorjahreswert.

Die Arbeitslosigkeit ist im vergangenen Jahr zurückgegangen: Das Minus lag bei 10,9 Prozent. Der Rückgang zeigte sich in beiden Landkreisen, stärker aber im Landkreis Esslingen.
Einen starken Rückgang der Arbeitslosigkeit gab es bei der beitragsfinanzierten Arbeitslosenversicherung. In der steuerfinanzierten Grundsicherung ist die Arbeitslosigkeit ebenfalls gesunken, aber deutlich schwächer.

Die Zahl der Arbeitslosen ist bei allen besonderen Personengruppen gesunken: Überdurchschnittlich stark bei unter 25Jährigen, Deutschen und Langzeitarbeitslosen.

Kurzarbeit stützte als Kriseninstrument auch im vergangenen Jahr den Arbeitsmarkt. Die Inanspruchnahme durch die Betriebe in der Region nahm allerdings deutlich ab. Die erleichterten Zugangsvoraussetzungen konnten durch Beschluss der Bundesregierung das gesamte Jahr über genutzt werden. Der Vergleich mit den Jahren 2012 bis 2018 zeigt: Kurzarbeitergeld wurde trotz der zurückgehenden Inanspruchnahme immer noch wesentlich mehr genutzt als zu Nichtkrisenzeiten.

Detaillierter Rückblick auf 2022

Beschäftigung steigt wieder deutlich
(Die Daten zur Beschäftigungssituation basieren auf Juni 2022)

Zum 30. Juni 2022 waren 311 359 Männer und Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 1,4 Prozent mehr als zum Vorjahresstichtag. Mit plus 0,9 Prozent stieg die Beschäftigung bei Männern moderat, bei Frauen gab es hingegen ein deutliches Plus von 2,0 Prozent. Bei Ausländern lag das Plus bei 4,6 Prozent, bei Deutschen bei 0,6 Prozent. Ein deutliches Plus gab es auch bei 55Jährigen und Älteren, das bei 3,5 Prozent lag. Entgegen des allgemeinen Trends gab es bei jungen Menschen unter 25 Jahren einen Beschäftigungsrückgang von 0,6 Prozent.
Es gab ein stärkeres Plus bei Tätigkeiten in Teilzeit als in Vollzeit.
Die Branchen entwickelten sich unterschiedlich: Ein Minus gab es vor allem im Verarbeitenden Gewerbe. Ein Plus zeigte sich vor allem bei freiberuflichen, wissenschaftlichen, technischen und sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, im Handel und bei der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeu-
gen.

Das Land BadenWürttemberg verzeichnete mit 1,6 Prozent ein stärkeres Plus bei der Beschäftigung als der Göppinger Bezirk.
Im Landkreis Esslingen ist das Plus bei der Beschäftigung mit 1,8 Prozent deutlich stärker als im Landkreis Göppingen, wo es bei 0,3 Prozent lag. Im Landkreis Esslingen stieg die Beschäftigung deutlich um 1,8 Prozent. Das Plus fand vor allem bei freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungsberufen, aber auch dem Handel und der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen sowie dem Gesundheitswesen statt. Ein Minus gab es beispielsweise in der Metall und Elektroindustrie sowie im Verkehrswesen und Lagerwirtschaft.

Im Landkreis Göppingen stieg die Zahl der Beschäftigten um 0,3 Prozent, besonders im Baugewerbe, sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungsberufen, öffentlicher Verwaltung, aber auch Gastgewerbe. Im Verarbeitenden Gewerbe, bei freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie der Arbeitnehmerüberlassung beispielsweise ging die Zahl der Beschäftigten hingegen zurück.
Struktur der Beschäftigten im Agenturbezirk Göppingen:

15,4 Prozent der Beschäftigten sind Helfer

59,8 Prozent haben eine abgeschlossene Berufsausbildung

18,8 Prozent haben einen akademischen Abschluss

74,1 Prozent der Beschäftigten arbeitet in Vollzeit,25,9 Prozent in Teilzeit

 – 56,5 Prozent der Beschäftigten sind Männer, 43,5 Prozent sind Frauen

13,7 Prozent haben keinen beruflichen Ausbildungsabschluss

22,2 Prozent der Beschäftigten sind 55 Jahre und älter

Wie sah die Nachfrage nach Arbeitskräften aus?

Die Nachfrage nach Arbeitskräften stieg im vergangenen Jahr deutlich und lag bis Herbst über denen der beiden Krisenjahre 2020 und 2021; ab Oktober sank der Wert aber unter den Vorjahreswert. Der Bestand an gemeldeten Stellen lag im Jahresdurchschnitt bei 9 143, das waren 23,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Auf Landesebene lag das Plus bei 25,9 Prozent und damit sogar noch höher.
Ein Plus bei den offenen Arbeitsstellen gab es in nahezu allen Branchen, unter anderem im Verarbeitenden Gewerbe, im Baugewerbe, im Handel und KfZGewerbe, im Gastgewerbe, im Gesundheitswesen, aber auch bei freiberuflichen, wissenschaftlichen, technischen und sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen. Einen geringen Rückgang gab es hingegen bei der Arbeitnehmerüberlassung.

Bei rund 79 Prozent der Stellen werden Fachkräfte, Spezialisten und Experten gesucht, etwa 21 Prozent sind für An und Ungelernte.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit ist im vergangenen Jahr zurückgegangen, lag aber ab Oktober über dem Vorjahreswert. Der Rückgang zeigte sich in beiden Landkreisen, stärker aber im Landkreis Esslingen.
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2022 mit 3,7 Prozent (Vorjahr: 4,1 Prozent) über dem Durchschnitt von BadenWürttemberg, der bei 3,5 Prozent lag.

16 488 Frauen und Männer waren im Jahresdurchschnitt arbeitslos gemeldet, 2 023 Menschen weniger als im Jahr 2021. Das war ein Minus von 10,9 Prozent. Auf Landesebene sank die Arbeitslosigkeit um 10,0 Prozent.

Entwicklung bei den Personengruppen

Die Arbeitslosigkeit ist bei allen Personengruppen zurück gegangen: Die Arbeitslosigkeit bei unter 25Jährigen sank mit minus 19,2 Prozent deutlich stärker als die Arbeitslosigkeit insgesamt. Bei unter 20Jährigen sank sie um 6,2 Prozent. Bei Menschen über 50 Jahren ist die Arbeitslosigkeit um 6,4 Prozent gesunken. Bei Personen über 55 Jahre beträgt der Rückgang 3,5 Prozent. Die Zahl der arbeitslosen Ausländer ist um 4,8 Prozent gesunken, die der Deutschen um 15,0 Prozent. Die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen sank um 7,6 Prozent. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist um 15,9 Prozent gesunken. Als langzeitarbeitslos gelten Personen, die seit einem Jahr und länger auf der Suche
nach einem Arbeitsplatz sind.

Entwicklung in den beiden Landkreisen

Im Agenturbezirk Göppingen sind die Arbeitslosenzahlen in beiden Landkreisen und an allen sechs Standorten gesunken. Der Landkreis Esslingen konnte aber einen stärkeren Rückgang verzeichnen als der Landkreis Göppingen. Im Landkreis Esslingen sank die Zahl der arbeitslosen Menschen um 12,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,5 Prozent. 10 624 Frauen und Männer waren im Jahresdurchschnitt arbeitslos gemeldet, 1 523 Menschen weniger als im Jahr 2021. Im Landkreis Göppingen sank die Arbeitslosigkeit um 7,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag bei 4,1 Prozent. 5 865 Frauen und Männer waren im Jahresdurchschnitt arbeitslos gemeldet, 500 Menschen weniger als im Jahr 2021.

Die Spanne beim Rückgang der Arbeitslosen reichte bei den sechs Geschäftsstellen im Agenturbezirk von minus 7,8 Prozent bei der Geschäftsstelle Geislingen bis minus 17,2 Prozent bei der Geschäftsstelle LeinfeldenEchterdingen. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Arbeitslosenquoten in den Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit Göppingen. Die niedrigste Arbeitslosenquote verbuchte die Geschäftsstelle in LeinfeldenEchterdingen mit 3,1 Prozent, die höchste hatte mit 4,2 Prozent die Geschäftsstelle in Geislingen.

Starker Rückgang in der Arbeitslosenversicherung, deutlich geringerer Rückgang in der Grundsicherung

Bei den Personen, die von der Agentur für Arbeit Göppingen betreut werden und der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III) angehören, ist die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt um 1 661 (minus 18,6 Prozent) auf 7 262 Personen gesunken.
Bei den Menschen in der Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II), die von den Jobcentern Landkreis Esslingen und Landkreis Göppingen betreut wurden, ist die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt um 362 Personen (minus 3,8 Prozent) gesunken. Ihre Zahl lag im Jahresdurchschnitt bei 9 227.
Rund 56 Prozent aller Arbeitslosen waren in der Grundsicherung. Im Jahr 2021 lag der Anteil noch bei 52 Prozent. Dies liegt insbesondere am Zustrom von ukrainischen Flüchtlingen, die seit 1. Juni durch die Jobcenter betreut
werden.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zu der Zahl arbeitsloser Menschen auch Personen umfasst, die für den Arbeitsmarkt qualifiziert werden oder in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit sind, belief sich 2022 durchschnittlich auf 21 854 Personen. Das waren 1 787 weniger als im Vorjahr (minus 7,6 Pro-
zent).

Viel Bewegung am Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, vielmehr bewegt sich auf dem Arbeitsmarkt viel. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Dynamik aber nachgelassen. Seit Jahresbeginn gab es 48 164 Zugänge von Arbeitslosen.
Dem gegenüber standen 47 406 Abmeldungen von Arbeitslosen.

Dauer, die ein Arbeitsloser im Durchschnitt arbeitslos war, bevor er eine Arbeit aufgenommen hat:

2019:     128 Tage

2020:     135 Tage

2021:     167 Tage

2022:    158 Tage

Kurzarbeit

Kurzarbeit hat sich auch im dritten Krisenjahr in Folge als Kriseninstrument bewährt und den Arbeitsmarkt gestützt. Viele Arbeitsplätze konnten durch Kurzarbeit erhalten werden, zumal die von der Bundesregierung beschlossenen Zugangserleichterungen während des gesamten Jahres 2022 vorlagen (die Beiträge zur Sozialversicherung wurden ab Juli nicht mehr generell übernommen, sondern nur noch bei Qualifizierung während der Kurzarbeit).
Die Inanspruchnahme hat im vergangenen Jahr aber deutlich nachgelassen.
Der Vergleich mit den Jahren 2012 bis 2018 zeigt: Kurzarbeitergeld wurde trotz der zurückgehenden Inanspruchnahme aber immer noch wesentlich mehr genutzt als zu Nichtkrisenzeiten.

Aktuelle Zahlen zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit liegen erst mit einem sechsmonatigen Zeitversatz vor. Die Junizahlen zeigen: Nur 1,1 Prozent der Beschäftigten hat kurzgearbeitet. Im Juni des Vorjahres 2021 waren es nochsieben Prozent. Zum Vergleich: Im ersten CoronaJahr 2020 war es noch  etwa jeder fünfte Beschäftigte. Die Anzeigen mit der beabsichtigen Kurzarbeit zeigen, dass das Instrument auch in der zweiten Jahreshälfte nur noch wenig genutzt wird. Von Kurzarbeit betroffen waren insbesondere Beschäftigte in der Gastronomie, dem Handel und im Maschinenbau.

Realisierte Kurzarbeit Stand: 30.06.2022

Die Zahlen zur sogenannten „realisierten Kurzarbeit“ liegen der Agentur für Arbeit jetzt für Juni vor. Danach haben in dem Monat 3 433 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in 562 Betrieben oder Betriebsabteilungen kurzgearbeitet. Im Landkreis Esslingen waren es 366 Betriebe oder Betriebsabteilungen mit 2 148 Beschäftigten in Kurzarbeit. Im Landkreis Göppingen waren es 196 Betriebe oder Betriebsabteilungen mit 1 285 Beschäftigten in Kurzarbeit.

Ausgaben und Investitionen: Arbeitsagentur gibt 286 Mio. Euro aus davon 63 Mio. Euro für die Integration von Menschen in Arbeit und Ausbildung

Mehrere einflussstarke Faktoren zur gleichen Zeit erschweren den Ausgleich am Arbeitsmarkt erheblich und fordern alle Akteure am Arbeitsmarkt. Die Vermittlungsansätze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen individuell auf die einzelnen Personen und die Situation in den Betrieben abgestimmt werden. Die Agentur für Arbeit hat dafür einen Koffer an Instrumenten, die sie gezielt einsetzt, um Menschen wieder in Arbeit zu bringen. Qualifizierung spielt dabei eine tragende Rolle, insbesondere mit Blick auf die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt. Weiterbildungen mit Berufsabschluss erhöhen die Arbeitsmarktchancen deutlich. Neue Bewerbungsstrategien, Suchwege oder arbeitsplatznahe Einarbeitung unterstützen die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt.

Arbeitsförderung

Um Arbeitsuchende und Arbeitslose im Suchprozess und bei der Aufnahme einer Tätigkeit zu unterstützen, investierte die Arbeitsagentur 7,0 Mio. Euro. 22,4 Mio. Euro flossen in die Qualifizierung von Arbeitsuchenden. Mit 26,6 Mio. Euro unterstützte die Agentur die Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben und die Förderung schwerbehinderter Menschen. Den Übergang von der Schule in den Beruf begleitete die Agentur auch mit frühzeitigen, präventiven Ansätzen mit dem finanziellen Einsatz von 6,5 Mio. Euro.

Lohnersatzleistungen

Arbeitslosengeld
Für die Versicherungsleistung Arbeitslosengeld inkl. Sozialversicherungsbeiträgen wurden im vergangenen Jahr rund 175 Mio. Euro (Vorjahr: 199 Mio. Euro) ausgegeben.

Kurzarbeitergeld

Für das konjunkturelle Kurzarbeitergeld wurden im vergangenen Jahr rund 35 Mio. Euro inkl. Sozialversicherungsbeiträge ausgegeben (Vorjahr: 267 Mio. Euro).

Für das saisonale Kurzarbeitergeld wurden rund 1,2 Mio. Euro ausgegeben (Vorjahr: 2,2 Mio. Euro).

Für TransferKurzarbeitergeld wurden rund 12,3 Mio. Euro ausgegeben (Vorjahr: 19,8 Mio. Euro).

Ausblick auf 2023

Der Arbeitsmarkt hat sich bisher trotz der erheblichen Schwierigkeiten fast schon erstaunlich robust gezeigt. Dies lag auch an den arbeitsplatzsichernden Instrumenten wie beispielsweise dem Kurzarbeitergeld. Wie sich die verschiedenen genannten Einflussfaktoren auf den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft im dann vierten Krisenjahr auswirken, ist schwer abzuschätzen. Die Bundesagentur für Arbeit und das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) gehen aber für 2023 davon aus, dass der Angriff Russlands auf die Ukraine und die dadurch verschärfte Energiekrise den erwarteten Konjunkturaufschwung für dieses Jahr bremsen und eine Rezession drohen könnte. Sie erwarten, dass der Arbeitsmarkt durch die wirtschaftlichen Rückschläge zwar beeinträchtigt wird, es in Anbetracht des hohen Arbeitskräftebedarfs aber keinen Einbruch gibtAufgaben und Herausforderungen der Agentur für Arbeit Göppingen Weiterentwicklung in herausfordernden Zeiten“
Im Jahr 2022 haben sich zwei Krisen die Klinke in die Hand gegeben: Corona und der Krieg in der Ukraine. Auf der Basis der Entwicklungen aus der Vergangenheit (insbesondere Eurorettung und Energiewende) ergeben sich daraus wirtschaftliche Rahmenbedingungen für den Ausgleich des Arbeitsmarktes, die sich zu großen Risiken ausgewachsen haben:

Preisniveausteigerungen von aktuell rund 10 Prozent im Warenkorb der Verbraucher

Preisniveausteigerungen von aktuell 46 Prozent bei Vorprodukten, Rohstoffen und Energie

Nicht gesicherte Verfügbarkeit vieler Produkte aus globalisierten Lieferketten

Energieknappheit und unsichere Versorgung im Winter 2022 / 2023 und darüber hinaus

Zusätzliche Herausforderungen wie der demografische Wandel und die politische Vorgabe der Transformation (Decarbonisierung und Elektrifizierung) werden zu größeren strukturellen Veränderungen in der Wirtschaft führen. Unternehmen werden aufhören zu existieren oder sich umgestalten, neue werden entstehen. Beschäftigungsverhältnisse in Unternehmen werden sich verändern, Kündigungen werden zunehmen bei gleichzeitigem Bedarf an Arbeitskräften an anderer Stelle unter hohem Kostendruck. Dies verunsichert alle Marktteilnehmer und macht Beratung notwendig, egal ob am Beginn oder inmitten des Berufslebens. Veränderte Tätigkeiten führen zu veränderten Kompetenzanforderungen und grundsätzlich zur Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln: Qualifizierung wird zukünftig eine noch größere Rolle spielen.

Diese Entwicklung wäre nicht möglich ohne eine entsprechende gesetzliche Rahmensetzung: Der Gesetzgeber verändert das Recht schneller als gewohnt. Die Umsetzung ist meist in sehr kurzer Frist vorgesehen.

Im Jahr 2023 kommt der Agentur für Arbeit die Aufgabe zu, der Versichertengemeinschaft, den Arbeitnehmern und Arbeitgebern, zur Seite zu stehen bei
der Bewältigung der Veränderungen. Aber auch mit dem Blick nach Innen hat sie sich vorgenommen, die Aufgabenwahrnehmung selbst zu optimieren: Prozesse und Qualität sind hier die Stichworte.

PM Agentur fürArbeit, Göppingen

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