Morgen landesweiter Streiktag im Sozial- und Erziehungsdienst – Kundgebungen in Stuttgart, Freiburg und Ulm

Nachdem bereits heute 1.850 Beschäftigte an Warnstreiks und Kundgebungen in Heilbronn und Reutlingen teilgenommen haben, ruft ver.di Baden-Württemberg in dieser Tarifrunde am morgigen Donnerstag zum ersten Mal landesweit zu Arbeitsniederlegungen auf. Die Gewerkschaft rechnet insgesamt mit weit über 5.000 Streikenden bei den zentralen Kundgebungen in Stuttgart und Freiburg sowie in Ulm.

Damit will ver.di unmittelbar vor der dritten und vorerst letzten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst in der kommenden Woche den Druck auf die Arbeitgeber deutlich erhöhen. Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin, sagte heute in Heilbronn: „Wir wollen heute und morgen den Arbeitgebern unmissverständlich klarmachen: Die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst erwarten nächste Woche echte Lösungen für ihre Belastung und eine spürbare Aufwertung.“

Aktionen und Warnstreiks in der Region nach ver.di Bezirken heute und morgen:

Stuttgart: Am 12. Mai Warnstreik in allen SuE Bereichen in der Stadt Stuttgart sowie in den Landkreisen Rems-Murr, Böblingen und Ludwigsburg. Ablauf der landesweiten Kundgebung in Stuttgart: Ab 10:30 Uhr bis 11:00 Uhr Auftaktkundgebung Stadtgarten /Universität Stuttgart, ab 11:00 Uhr Demonstration Stadtgarten, Schellingstraße, Friedrichstraße, Theodor-Heuss, Eberhardstraße, Hauptstätterstraße, Dorotheenstraße, Planie, Schlossplatz. Ab 12:00 Uhr Abschlusskundgebung auf dem Schlossplatz – vor dem Finanzministerium (Aufstellung unter der Kastanienallee, Parallel zur Bolzstraße).

Fils-Neckar-Alb: Am 11. Mai und 12. Mai zweitägiger Warnstreik in allen SuE Bereichen im Bezirk. Unter anderem in den Landkreisen Reutlingen und Tübingen, im Landkreis Göppingen, im Landkreis Esslingen und im Landkreis Zollernalb. Am 11.5 in Reutlingen: 10-11 Uhr Streikgelderfassung an der Stadthalle, 11 Uhr Demo, 12 Uhr Kundgebung am Marktplatz Reutlingen. Am Donnerstag Teilnahme an Demo und Kundgebung in Stuttgart.

Ulm-Oberschwaben Am 12. Mai Warnstreik in allen SuE Bereichen im Bezirk. Zentrale Kundgebung in Ulm am Münsterplatz.

Die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst der Kommunen gehören zwar zum TVöD, die Eingruppierungsregelungen sowie weiterer Regelungen etwa zum Gesundheitsschutz sind in einem eigenen Tarifvertrag vereinbart, der erstmals 2009 und dann erneut 2015 verhandelt wurde. Bereits 2020 sollte die dritte Runde stattfinden, diese wurde aber wegen der Corona-Pandemie verschoben. Für ver.di stehen in der Verhandlungsrunde drei Schwerpunkte im Vordergrund. Dazu gehören die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit. ver.di und die VKA verhandeln für rund 330.000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Kommunen. Von den Verhandlungen betroffen sind aber auch zahlreiche Beschäftigte bei anderen Trägern, die die Verhandlungsergebnisse übernehmen.

Hinweis: Die dritte Verhandlungsrunde beginnt am 16. in Potsdam, Kongresshotel, Am Luftschiffhafen 1. Direkt von den Verhandlungen betroffen sind in Baden-Württemberg die kommunal Beschäftigten pädagogischen Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen, in der Schulkindbetreuung, in der Sozialarbeit und der Behindertenhilfe. Alleine in der frühkindlichen Bildung sind damit rund 45.000 Beschäftigte in Baden-Württemberg direkt in kommunalen Einrichtungen betroffen, knapp 60.000 Beschäftigte sind bei Kitas von freien Trägern direkt oder indirekt berührt. Zusammen betreuen sie 473.000 Kinder. Darüber hinaus sind direkt oder indirekt im Land weitere 32.000 Beschäftigte in sozialen Diensten und Einrichtungen von den Verhandlungen betroffen.

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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