Neues Jahr bringt übliches Plus bei der Arbeitslosigkeit – Anstieg aber nicht so stark wie in den Vorjahren

16 555 Frauen und Männer waren im Januar arbeitslos gemeldet

Arbeitslosenquote steigt auf 3,7 Prozent

8 844 offene Arbeitsstellen waren gemeldet

14 533 Kurzarbeiter im Juli

GP_Kreisreport_Januar_2022

Die Arbeitslosigkeit ist im Januar im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen wie üblich zum Jahresbeginn gestiegen: Insgesamt waren im vergangenen Monat 16 555 Frauen und Männer ohne Arbeit. Das ist ein Plus im Vergleich zu Dezember um 750 Personen oder 4,7 Prozent. Gegenüber Januar 2021 waren 4 485 Menschen weniger arbeitslos gemeldet (minus 21,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf jetzt 3,7 Prozent (Januar 2021: 4,6 Prozent).

Von allen Arbeitslosen im Agenturbezirk gehörten 7 740 Personen der Arbeitslosenversicherung an und wurden von der Arbeitsagentur betreut.

8 815 Personen waren in der Grundsicherung gemeldet und wurden von den
Jobcentern in den beiden Landkreisen Esslingen und Göppingen betreut.

„Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Jahresbeginn ist durchaus üblich. Dieses Mal ist das Plus sogar deutlich niedriger als in den letzten Jahren und auch schwächer als im Land Baden-Württemberg. Auch die Zahl der offenen Arbeitsstellen gibt Anlass zur Zuversicht, auch wenn aktuelle Risiken wie Lieferengpässe, steigendes Preisniveau und enorme Umwälzungen in der Arbeitswelt den Optimismus trüben“, sagt Karin Käppel, Leiterin der Agentur für Arbeit Göppingen.

Nicht allen arbeitslosen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern wird es problemlos gelingen, einen beruflichen Neustart hinzulegen. Insbesondere langzeitarbeitslose Menschen, die seit einem Jahr oder länger auf Jobsuche sind, werden Arbeitsagentur und Jobcenter intensiv dabei unterstützen, damit auch sie von den Chancen profitieren, wenn sich der Arbeitsmarkt weiter positiv entwickelt und die Auswirkungen rund um Corona mehr und mehr hinter sich lässt. Durch den hohen Fachkräftebedarf, der sich in manchen Branchen wie dem Handwerk oder der Pflege bereits deutlich zeigt und zu einem echten Risiko für Unternehmen werden kann, werden ausgebildete und qualifizierte Arbeitnehmer gesucht. Hinzu kommt, dass in den letzten zwei, von Corona geprägten Jahren Beschäftigte ihrer krisengebeutelten Branche wie der Gastronomie den Rücken gekehrt und sich beruflich umorientiert haben. Gerade in der Gastronomie und Hotellerie aber sind Mitarbeiter unersetzlich, auch nicht durch digitale Lösungen.

In den Blick nimmt die Arbeitsagentur zur Deckung des Fachkräftebedarfs auch junge Menschen, die die Schulzeit schon etwas länger hinter sich haben, bisher aber noch keinen Berufsabschluss erworben haben. Sie können über die Initiative „Zukunftsstarter“ der Bundesagentur für Arbeit eine Chance auf einen Neustart bekommen. Denn, so Käppel: „Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist die beste Voraussetzung dafür, nicht arbeitslos zu werden. Gerade in Krisenzeiten sehen wir immer wieder, dass Ungelernte die ersten sind, die eine Kündigung bekommen und das Unternehmen verlassen müssen. Außerdem werden die Arbeitsplätze immer anspruchsvoller und verlangen von Beschäftigten eine hohe Kompetenz. Es ist also eine gute Investition in die eigene berufliche Zukunft mit langfristiger Perspektive für eine erfolgreiche Erwerbsbiografie“.

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den beiden Landkreisen

Landkreis Esslingen

Im Landkreis Esslingen waren im Januar insgesamt 10 705 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 382 Personen oder 3,7 Prozent mehr als im Dezember, aber
2 910 (minus 21,4 Prozent) weniger als im Vorjahr.

Die Arbeitslosenquote betrug 3,5 Prozent (Esslingen: 3,8 Prozent; Kirchheim: 3,3 Prozent; Leinfelden-Echterdingen: 3,3 Prozent und Nürtingen: 3,2 Prozent).
Im Januar 2021 lag sie bei 4,4 Prozent.

Landkreis Göppingen

Im Landkreis Göppingen waren im Januar insgesamt 5 850 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 368 mehr (plus 6,7 Prozent) als im Dezember, aber 1 575 (minus 21,2 Prozent) weniger als im Vorjahr.

Der Landkreis Göppingen verzeichnete eine Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent (Geschäftsstelle in Göppingen: 4,0 Prozent; Geschäftsstelle in Geislingen: 4,3 Prozent). Im Vorjahr lag sie bei 5,1 Prozent.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den Personengruppen

Im Januar waren 156 Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet. Das waren vier Personen oder 2,5 Prozent weniger als vor einem Monat, und 137 Personen oder 46,8 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Bei den jungen Menschen unter 25 Jahren waren es 1 096 Arbeitslose, 25 oder 2,3 Prozent mehr als im Vormonat, aber 863 Personen oder 44,1 Prozent weniger als im Januar 2021.

Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen ist im Vergleich zu Dezember um 321 (plus 5,1 Prozent) auf 6 613 Personen gestiegen. Das waren 812 Personen (minus 10,9 Prozent) weniger als im Januar 2021.

5 867 Menschen waren im Januar seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als langzeitarbeitslos. Das waren 83 Personen (plus 1,4 Prozent) mehr als im Vormonat, aber 103 (minus 1,7 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.

Die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen ist um 62 oder 6,8 Prozent gestiegen und lag bei 968 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 48 schwerbehinderte Menschen weniger arbeitslos gemeldet (minus 4,7 Prozent).

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung, die neben der Zahl der Arbeitslosen auch Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist gegenüber dem Vormonat um 593 Personen (plus 2,8 Prozent) gestiegen. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im Januar bei 21 486 Personen. Das waren 4 442 (minus 17,1 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

Angebot an Arbeitsstellen

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen waren im Januar 8 844 Stellen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter zur Besetzung gemeldet (Stellenbestand insgesamt). Gegenüber Dezember sind das 145 Stellen weniger (minus 1,6 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr gab es 3 453 Stellen (plus 64,1 Prozent) mehr.

Insgesamt wurden im Januar 1 866 Stellen neu gemeldet. Das waren 653 (minus 25,9 Prozent) weniger als im Dezember, aber 725 (plus 63,5 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung (kein neuer Datenstand)

Zum Stichtag 30. Juni 2021 waren 307 102 Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt: 358 (minus 0,1 Prozent) weniger als im Vorjahresquartal. Im Land Baden-Württemberg ist die Beschäftigung um 1,2 Prozent gestiegen.

Realisierte Kurzarbeit im Juli:

Zahl der Kurzarbeiter und kurzarbeitenden Betriebe

Die Zahlen zur sogenannten „realisierten Kurzarbeit“ liegen der Agentur für Arbeit jetzt für den Monat Juli vor. Danach haben im Juli 14 533 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in 1 959 Betrieben oder Betriebsabteilungen kurzgearbeitet.

Im Landkreis Esslingen waren es 1 349 Betriebe oder Betriebsabteilungen mit
10 527 Beschäftigten.

Im Landkreis Göppingen waren es 610 Betriebe oder Betriebsabteilungen mit
4 006 Beschäftigten.

Da Unternehmen drei Monate Zeit haben, den Antrag auf Kurzarbeitergeld bei der Arbeitsagentur einzureichen, liegen die Zahlen für die realisierte Kurzarbeit erst mit zeitlichem Versatz vor. Die Zahlen für August wird die Agentur für Arbeit am
2. März veröffentlichen.

Hinweis:

Unternehmen, die mindestens drei Monate kein Kurzarbeitergeld abgerechnet haben, müssen Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit neu anzeigen, wenn in ihrem Betrieb aufgrund der geltenden Einschränkungen wieder kurzgearbeitet werden muss.

 

PM Agentur für Arbeit Göppingen

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