ver.di erwartet in der Tarifrunde der Länder von Gesundheitsminister Lucha und Finanzminister Bayaz Unterstützung für die Beschäftigten der Zentren für Psychiatrie

In der laufenden Tarifrunde für den öffentlichen Dienst der Länder hat ver.di Baden-Württemberg Gesundheitsminister Lucha, Finanzminister Bayaz, alle Landräte, die Mitglied in den Aufsichtsräten der Zentren für Psychiatrie sind, sowie alle Geschäftsführungen der Zentren aufgefordert, sich zu den Aussagen des Verhandlungsführers der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) zu positionieren.

„Wir bitten Sie und fordern Sie auf, für die Zentren für Psychiatrie in Baden-Württemberg Stellung zu beziehen und auf die Verhandlungsspitze Einfluss zu nehmen. Die Beschäftigten sind es wert! Die Patientinnen und Patienten sind auf gutes und erfahrenes Personal und gut ausgebildete Nachwuchskräfte angewiesen“, heißt es in einem Brief von ver.di Landesbezirksleiter Martin Gross und Landesfachbereichsleiterin Irene Gölz. Minister Hilbers sieht keinen grundsätzlichen Fachkräftemangel im Gesundheitswesen, größere Stellenbesetzungsprobleme würde es nicht geben. Durch die Pandemie habe es nur eine temporäre Belastung gegeben, die nicht dauerhaft zu honorieren sei. Zudem müsse das Personal im Länderbereich einen nennenswerten Beitrag zur Konsolidierung der Haushalte leisten und auch ein Personalabbau als Folge von Entgelterhöhungen sei nicht ausgeschlossen. Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter: „Die Länder tragen die Verantwortung für die gute und sichere Gesundheitsversorgung der Bevölkerung, für eine menschliche Psychiatrie und auch für die Sicherheit der Bevölkerung vor psychisch oder suchtkranken Straftätern. Wir sind überzeugt, dass alle Anstrengungen unternommen werden müssen, um ausreichend Personal zu gewinnen und zu halten. Gute Tarifverträge tragen hierzu maßgeblich bei.“ „Die Beschäftigten im Gesundheitswesen haben harte Pandemie-Monate hinter sich und die Lage wird von Tag zu Tag wieder ernster. In den Zentren für Psychiatrie die Balance zwischen dem Schutz von Patientinnen und Patienten und sich selbst Schützen herzustellen, ist im Arbeitsalltag unter Pandemiebedingungen eine ständige Herausforderung. Inzwischen zeigen sich außerdem die psychosozialen Folgen der Pandemie in der Bevölkerung und bei den Patientinnen und Patienten. Die Überbelegung des Maßregelvollzugs verlangt den Beschäftigten alles ab. Die Gefahr von Übergriffen gegen das Personal ist gestiegen. Viele Beschäftigte können einfach nicht mehr und tragen sich mit dem Gedanken, die Zentren zu verlassen“, so Gölz.

In der aktuellen Tarifrunde für die Beschäftigten der Länder hat die ver.di-Bundestarifkommission deshalb beschlossen, die Erhöhung der Tabellenentgelte für die Beschäftigten im Gesundheitswesen um 300 Euro zu fordern. Zudem soll an einem gesonderten Tisch für das Gesundheitswesen verhandelt werden, um den besonderen Bedingungen gerecht zu werden. An ihm soll auch nach Lösungen für Forderungen gesucht werden, die aus der letzten Tarifrunde noch offen sind. An den neun Zentren für Psychiatrie in Baden-Württemberg arbeiten rund 10.000 Beschäftigte.

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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