Fortgesetzte Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt

19 099 Frauen und Männer waren im Mai arbeitslos gemeldet

Arbeitslosenquote sinkt auf 4,2 Prozent

6 674 offene Arbeitsstellen waren gemeldet

36 443 Kurzarbeiter im November

GP_Kreisreport_Mai_2021

Die Arbeitslosigkeit ist im Mai im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen deutlich gesunken: Insgesamt waren im vergangenen Monat 19 099 Frauen und Männer ohne Arbeit. Das ist ein Minus im Vergleich zu April um 732 Personen oder 3,7 Prozent. Gegenüber Mai 2020 waren
1 081 Menschen weniger arbeitslos gemeldet (minus 5,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sank um 0,2 Prozentpunkte auf jetzt 4,2 Prozent (Mai 2020: 4,5 Prozent).

Von allen Arbeitslosen im Agenturbezirk gehörten 9 079 Personen der Arbeitslosenversicherung an und wurden von der Arbeitsagentur betreut.

10 020 Personen waren in der Grundsicherung gemeldet und wurden von den
Jobcentern in den beiden Landkreisen Esslingen und Göppingen betreut.

„Die anhaltende Frühjahresbelebung hat zu einem weiteren Rückgang der Arbeitslosenzahlen beigetragen“, sagt Karin Käppel, Leiterin der Agentur für Arbeit Göppingen. Der Rückgang um 3,7 Prozent von April auf Mai ist im Göppinger Agenturbezirk so stark wie im Landesschnitt. „Seit September sinkt die Arbeitslosigkeit von Monat zu Monat. Ausreißer war einzig der saisonal übliche Anstieg zum Jahreswechsel. Zu dieser erfreulichen Entwicklung, die wir angesichts der Härte der Pandemie so nicht erwartet haben, hat im Wesentlichen das Kurzarbeitergeld beigetragen. Das Instrument hat viele Arbeitsplätze erhalten und Arbeitslosigkeit verhindert. Ich hoffe, dass die aktuellen Lockerungen bei weiter sinkenden Inzidenzen schnell bei den Betrieben ankommen. Viele waren durch die Folgen der Pandemie und des Lockdowns in den letzten Monaten in ihrer Betriebstätigkeit eingeschränkt oder konnten dieser überhaupt nicht nachgehen“.

Die Zahl der offenen gemeldeten Arbeitsstellen bildet zwar schon eine positive Entwicklung ab – das Plus zum Vorjahr liegt bei 15,3 Prozent. Das Niveau vor der Krise ist aber bei weitem noch nicht erreicht. „Für eine weitere positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist neben der Beendigung der Corona-Beschränkungen wichtig, dass die aktuelle Knappheit bei manchen Vorprodukten wie Baustoffen und auch Halbleitern sich auflöst“, so Käppel. Das bietet Chancen für all jene, die in der Krise ihren Job verloren haben und auf Arbeitssuche sind. Wer für den beruflichen Wiedereinstieg Beratung zu Weiterbildung oder eine komplette Neuorientierung braucht, findet Unterstützung bei der Arbeitsagentur oder den Jobcentern.

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den beiden Landkreisen

Landkreis Esslingen

Im Landkreis Esslingen waren im Mai insgesamt 12 604 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 359 Personen oder 2,8 Prozent weniger als im April, und
262 (minus 2,0 Prozent) weniger als im Vorjahr.

Die Arbeitslosenquote betrug 4,1 Prozent (Esslingen: 4,4 Prozent; Kirchheim: 3,8 Prozent; Leinfelden-Echterdingen: 3,9 Prozent und Nürtingen: 3,8 Prozent).
Im Mai 2020 lag sie bei 4,2 Prozent.

Landkreis Göppingen

Im Landkreis Göppingen waren im Mai insgesamt 6 495 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 373 weniger (minus 5,4 Prozent) als im April, und 819 (minus 11,2 Prozent) weniger als im Vorjahr.

Der Landkreis Göppingen verzeichnete eine Arbeitslosenquote von 4,5 Prozent (Geschäftsstelle in Göppingen: 4,5 Prozent; Geschäftsstelle in Geislingen: 4,6 Prozent). Im Vorjahr lag sie bei 5,1 Prozent.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den Personengruppen

Im Mai waren 232 Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet. Das waren 14 Personen oder 5,7 Prozent weniger als vor einem Monat, und 67 Personen oder 22,4 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Bei den jungen Menschen unter 25 Jahren waren es 1 571 Arbeitslose, 149 oder 8,7 Prozent weniger als im Vormonat, und 588 Personen oder 27,2 Prozent weniger als im Mai 2020.

Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen ist im Vergleich zu April um 151 (minus 2,1 Prozent) auf 7 053 Personen gesunken. Das waren 518 Personen oder 7,9 Prozent mehr als im Mai 2020.

6 343 Menschen waren im Mai seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als langzeitarbeitslos. Das waren 101 Personen (minus 1,6 Prozent) weniger als im Vormonat, aber
2 099 (plus 49,5 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen ist um 13 oder 1,2 Prozent gesunken und lag bei 1 033 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 59 schwerbehinderte Menschen mehr arbeitslos gemeldet (plus 6,1 Prozent).

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung, die neben der Zahl der Arbeitslosen auch Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist gegenüber dem Vormonat um 496 Personen (minus 2,0 Prozent) gesunken. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im Mai bei 24 740 Personen. Das waren
518 (minus 2,1 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

Angebot an Arbeitsstellen

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen waren im Mai 6 674 Stellen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter zur Besetzung gemeldet. Gegenüber April sind das 346 Stellen mehr (plus 5,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr gab es 886 Stellen (plus 15,3 Prozent) mehr.

Insgesamt wurden 2 146 Stellen neu gemeldet. Das waren 180 (plus 9,2 Prozent) mehr als im April, und 951 (plus 79,6 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung

Zum Stichtag 30. September 2020 waren 308 395 Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt: 4 265 (minus 1,4 Prozent) weniger als im Vorjahresquartal. Der Beschäftigungsrückgang war mit 1,4 Prozent deutlich stärker als in Baden-Württemberg, der bei minus 0,7 Prozent lag.

Ausbildungsstellenmarkt

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres wurden 4 562 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 9,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Bewerberzahlen sind mit 3 041 als Zwischenstand 25,4 Prozent niedriger als im Vorjahr.

„Dieses Jahr wird es eine große Herausforderung sein, Ausbildungsbetriebe und Bewerber zusammen zu bringen, aber wir tun gemeinsam mit unseren Partnern
alles, damit der Ausgleich dennoch gelingt“, betont Käppel. Schon vor der Pandemie verzeichnete die Arbeitsagentur einen Rückgang an Ausbildungsstellen und auch an Bewerbern. Das hat sich während der Pandemie verstärkt. Zudem gestaltet sich die Kommunikation der Berufsberatung mit den Schülerinnen und Schülern schwieriger als sonst. „Die Berater konnten nicht eben mal die Köpfe in die Klassen
stecken, Sprechstunden an den Schulen anbieten oder im persönlichen Gespräch
Jugendliche über ihre beruflichen Möglichkeiten informieren. Die Hauptwege sind im Moment noch die Videokommunikation, E-Mail und Beratung übers Telefon.
Das funktioniert, aber meine Berufsberater und –beraterinnen brennen darauf,
wieder in den persönlichen Kontakt mit Berufswählern zu kommen. Wir spüren viel Unsicherheit bei der Frage, wie es nach der Schule weitergehen soll und möchten diese Unsicherheit gerne nehmen. Denn trotz Corona bietet der Ausbildungsmarkt sehr viele Chancen. Jugendliche sollten sie ergreifen“, so Käppel.

Die Bundesagentur für Arbeit hat als Hilfestellung für die Zeit eingeschränkter
persönlicher Kontakte eine zusätzliche Internetseite gestaltet, auf der sie wichtige Informationen und Angebote rund um das Thema Ausbildung bündelt: Vom Online-Berufserkundungstool „Check-U“ über Tipps für die Berufswahl bis hin zur Suche nach einem Ausbildungsplatz.

www.arbeitsagentur.de/m/ausbildungklarmachen

Realisierte Kurzarbeit im November:

Zahl der Kurzarbeiter und kurzarbeitenden Betriebe

Die Zahlen zur sogenannten „realisierten Kurzarbeit“ liegen der Agentur für Arbeit jetzt für den Monat November vor. Danach haben im November 36 443 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in 3 565 Betrieben oder Betriebsabteilungen kurzgearbeitet.

Im Landkreis Esslingen waren es 2 395 Betriebe oder Betriebsabteilungen mit
25 273 Beschäftigten.

Im Landkreis Göppingen waren es 1 170 Betriebe oder Betriebsabteilungen mit
11 170 Beschäftigten.

„Betriebe sollten Zeiten in Kurzarbeit für die Weiterbildung ihrer Beschäftigten nutzen. Damit erhalten sie nicht nur ihre Arbeitskräfte, sondern machen sie zusätzlich fit für die Zukunft und die Herausforderungen, die der Strukturwandel und die Digitalisierung mit sich bringen“, sagt Käppel.

Da Unternehmen drei Monate Zeit haben, den Antrag auf Kurzarbeitergeld bei der Arbeitsagentur einzureichen, liegen die Zahlen für die realisierte Kurzarbeit erst mit zeitlichem Versatz vor. Die Zahlen für Dezember wird die Agentur für Arbeit am
30. Juni veröffentlichen.

Hinweis:

Unternehmen, die mindestens drei Monate kein Kurzarbeitergeld abgerechnet haben, müssen Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit neu anzeigen, wenn in ihrem Betrieb aufgrund der geltenden Einschränkungen wieder kurzgearbeitet werden muss.

 

PM Agentur für Arbeit Göppingen

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