Aprilwetter auch auf dem Arbeitsmarkt: Zahlen zeigen Licht und Schatten

19 831 Frauen und Männer waren im April arbeitslos gemeldet

Arbeitslosenquote unverändert bei 4,4 Prozent

6 328 offene Arbeitsstellen waren gemeldet

36 750 Kurzarbeiter im Oktober

GP_Kreisreport_April_2021

Die Arbeitslosigkeit ist im April im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen weiter gesunken: Insgesamt waren im vergangenen Monat 19 831 Frauen und Männer ohne Arbeit. Das ist ein Minus im Vergleich zu März um 198 Personen oder 1,0 Prozent. Gegenüber April 2020 waren
1 017 Menschen mehr arbeitslos gemeldet (plus 5,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, lag wie im Vormonat bei 4,4 Prozent (April 2020: 4,2 Prozent).

Von allen Arbeitslosen im Agenturbezirk gehörten 9 722 Personen der Arbeitslosenversicherung an und wurden von der Arbeitsagentur betreut.

10 109 Personen waren in der Grundsicherung gemeldet und wurden von den
Jobcentern in den beiden Landkreisen Esslingen und Göppingen betreut.

„Lichtblicke auf dem Arbeitsmarkt: Die Frühjahrsbelebung hat sich im April fortgesetzt. Die Zahl der Arbeitslosen ist weiter gesunken und liegt wieder unter der Marke von 20 000. Das hat unter anderem damit zu tun, dass Kurzarbeit nach wie vor stark genutzt wird und die Menschen in Beschäftigung hält. Außerdem senden die Betriebe mit der Meldung mehr offener Arbeitsstellen ein positives Signal“, sagt Karin Käppel, Leiterin der Agentur für Arbeit Göppingen.

Der Arbeitsmarkt zeigt aber auch eine Schattenseite: „In manchen Branchen ist es auf Grund der aktuellen Situation schwieriger, einen neuen Job zu finden. Der Arbeitsmarkt ist noch nicht so aufnahmefähig wie vor der Krise. Deshalb sind die Menschen im Durchschnitt länger arbeitslos“, so Käppel. Sie wirbt dafür, dass Personalentscheider diesen Menschen bei einer weiteren Erholung am Arbeitsmarkt die Chance auf einen Arbeitsplatz geben. Arbeitsagentur und Jobcenter können bei der Einstellung, einer längeren Einarbeitung oder notwendigen Qualifizierung unterstützen.

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den beiden Landkreisen

Landkreis Esslingen

Im Landkreis Esslingen waren im April insgesamt 12 963 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 178 Personen oder 1,4 Prozent weniger als im März, aber
1 050 (plus 8,8 Prozent) mehr als im Vorjahr.

Die Arbeitslosenquote betrug 4,2 Prozent (Esslingen: 4,6 Prozent; Kirchheim: 3,8 Prozent; Leinfelden-Echterdingen: 3,9 Prozent und Nürtingen: 4,0 Prozent).
Im April 2020 lag sie bei 3,9 Prozent.

Landkreis Göppingen

Im Landkreis Göppingen waren im April insgesamt 6 868 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 20 weniger (minus 0,3 Prozent) als im März, und 33 (minus 0,5 Prozent) weniger als im Vorjahr.

Der Landkreis Göppingen verzeichnete eine Arbeitslosenquote von 4,8 Prozent (Geschäftsstelle in Göppingen: 4,7 Prozent; Geschäftsstelle in Geislingen: 4,9 Prozent). Im Vorjahr lag sie ebenfalls bei 4,8 Prozent.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den Personengruppen

Im April waren 246 Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet. Das waren 31 Personen oder 11,2 Prozent weniger als vor einem Monat, und 50 Personen oder 16,9 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Bei den jungen Menschen unter 25 Jahren waren es 1 720 Arbeitslose, 152 oder 8,1 Prozent weniger als im Vormonat, und 265 Personen oder 13,4 Prozent weniger als im April 2020.

Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen ist im Vergleich zu März um 47 (plus 0,7 Prozent) auf 7 204 Personen gestiegen. Das waren 971 Personen oder 15,6 Prozent mehr als im April 2020.

6 444 Menschen waren im April seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als langzeitarbeitslos. Das waren 288 Personen (plus 4,7 Prozent) mehr als im Vormonat, und
2 425 (plus 60,3 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen ist um 55 oder 5,5 Prozent gestiegen und lag bei 1 046 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 84 schwerbehinderte Menschen mehr arbeitslos gemeldet (plus 8,7 Prozent).

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung, die neben der Zahl der Arbeitslosen auch Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist gegenüber dem Vormonat um 286 Personen (minus 1,1 Prozent) gesunken. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im April bei 25 181 Personen. Das waren 1 025 (plus 4,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

Angebot an Arbeitsstellen

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen waren im April 6 328 Stellen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter zur Besetzung gemeldet. Gegenüber März sind das 316 Stellen mehr (plus 5,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr gab es 64 Stellen (minus 1,0 Prozent) weniger.

Insgesamt wurden 1 966 Stellen neu gemeldet. Das waren 141 (plus 7,7 Prozent) mehr als im März, und 959 (plus 95,2 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung

Zum Stichtag 30. September 2020 waren 308 395 Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt: 4 265 (minus 1,4 Prozent) weniger als im Vorjahresquartal. Der Beschäftigungsrückgang war mit 1,4 Prozent deutlich stärker als in Baden-Württemberg, der bei minus 0,7 Prozent lag.

Ausbildungsstellenmarkt

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres wurden 4 398 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 11,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Bewerberzahlen sind mit 2 824 als Zwischenstand 28,3 Prozent niedriger als im Vorjahr.

„Der Ausbildungsmarkt wirft im Moment mehr Schatten als der Arbeitsmarkt und ist geprägt von Unsicherheiten auf beiden Seiten. Die Herausforderungen durch Corona insbesondere für junge Menschen verhindern bei manchen Jugendlichen, sich aktiv mit dem Thema Berufswahl auseinander zu setzen. Aber: Chancen auf Ausbildung sind trotz Corona da. Und die gilt es jetzt zu nutzen“, so Käppel.

Realisierte Kurzarbeit im Oktober:

Zahl der Kurzarbeiter und kurzarbeitenden Betriebe

Die Zahlen zur sogenannten „realisierten Kurzarbeit“ liegen der Agentur für Arbeit jetzt für den Monat Oktober vor. Danach haben im Oktober 36 750 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in 3 046 Betrieben oder Betriebsabteilungen kurzgearbeitet.

Im Landkreis Esslingen waren es 2 058 Betriebe oder Betriebsabteilungen mit
25 989 Beschäftigten.

Im Landkreis Göppingen waren es 988 Betriebe oder Betriebsabteilungen mit
10 761 Beschäftigten.

Da Unternehmen drei Monate Zeit haben, den Antrag auf Kurzarbeitergeld bei der Arbeitsagentur einzureichen, liegen die Zahlen für die realisierte Kurzarbeit erst mit zeitlichem Versatz vor. Die Zahlen für November wird die Agentur für Arbeit am
1. Juni veröffentlichen.

Hinweis:

Unternehmen, die mindestens drei Monate kein Kurzarbeitergeld abgerechnet haben, müssen Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit neu anzeigen, wenn in ihrem Betrieb aufgrund der geltenden Einschränkungen wieder kurzgearbeitet werden muss.

 

PM Agentur für Arbeit Göppingen

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