Mehrere Tausend beim Warnstreik in der Privaten Energiewirtschaft Baden-Württemberg vor der vierten Verhandlungsrunde

Mehrere Tausend Beschäftigte der Privaten Energiewirtschaft Baden-Württemberg haben heute Vormittag zwischen neun und zwölf Uhr unmittelbar vor der vierten Verhandlungsrunde an einer digitalen Warnstreikversammlung teilgenommen. Über 20 Standorte der EnBW und anderer Unternehmen waren von den Arbeitsniederlegungen betroffen.

Damit hat ver.di direkt vor den Verhandlungen ab 14 Uhr den Druck auf die Arbeitgeber deutlich erhöht, um heute einen Abschluss für die rund 17.000 Beschäftigten zu erreichen. Der Warnstreik wurde für die Beschäftigten im Home-Office als stay@home Streik durchgeführt, in den Kraftwerken und an weiteren Standorten wurde der Warnstreik vor Ort unter Einhaltung der AHA-Regeln organisiert. Statt einer großen zentralen Kundgebung wurde der Warnstreik auf YouTube zwischen neun und 10:30 Uhr übertragen: https://www.youtube.com/watch?v=wf1PE3DnWUw

Stefan Hamm, ver.di Verhandlungsführer: „Das war ein starkes Signal: Die Beschäftigten im Home-Office und an den Standorten vor Ort halten zusammen. Sie alle arbeiten hart für den Erfolg ihrer Unternehmen und für unsere Versorgung mit Strom. Sie erwarten dafür jetzt einen ordentlichen Abschluss.“ In der dritten Verhandlungsrunde für die rund 17.000 Beschäftigten in der Privaten Energiewirtschaft in Baden-Württemberg hatten die Arbeitgeber, die EnBW sowie rund 20 weitere Unternehmen, letzten Montag ein „verhandlungsfähiges, aber nicht abschlussfähiges“ Angebot vorgelegt. Angeboten wurden unter anderem tabellenwirksame Gehaltssteigerungen von zwei Prozent nach einem Leermonat für 15 Monate und 1,5 Prozent für weitere elf Monate bei einer Gesamtlaufzeit von 27 Monaten.

ver.di fordert Gehaltssteigerungen von fünf Prozent auf zwölf Monate. Dies hatte die Tarifkommission der Gewerkschaft nach zahlreichen virtuellen Mitgliederversammlungen zur Forderungsdiskussion beschlossen. Diese wurde von einer online-Beschäftigtenbefragung begleitet, an der sich über 1.600 Beschäftigte aus der Privaten Energiewirtschaft in Baden-Württemberg beteiligt hatten.

ver.di fordert im Einzelnen: fünf Prozent Erhöhung der Entgelte; Anhebung der Vergütung für Auszubildende um 90 Euro pro Monat und Ausbildungsjahr sowie eine Tarifierung zur Übernahme der kompletten ÖPNV-Fahrtkosten zur Ausbildungsstelle durch die Arbeitgeber; monetäre Besserstellung der ver.di-Mitglieder gegenüber Nichtmitgliedern; zwölf Monate Laufzeit des Tarifvertrags. Die Verhandlungen werden heute ab 14 Uhr in vierter und vorerst letzter Runde fortgesetzt.

 

PM ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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