Homeoffice-Gipfel – die größten Bremser sind Führungskräfte von gestern

Für ver.di Baden-Württemberg hat Landesbezirksleiter Martin Gross heute Nachmittag beim Homeoffice-Gipfel des Wirtschaftsministeriums eingebracht:

Martin Gross, ver.di Landesbezirksleiter: „Die Homeoffice-Bremser sind in der Regel nicht bestimmte Branchen oder Unternehmen, sondern Führungskräfte von gestern, die ohne Not in der Pandemie auf eine Unkultur der Präsenz setzen. Den größten Beitrag, den die Unternehmen und Dienststellen im Land für eine Erhöhung der Quote aus unserer Sicht leisten können, ist, diesen Verhinderern klare und verbindliche Ansagen zu machen. Also in Abteilungen, Betriebsteilen und Ämtern mit niedriger Homeoffice-Quote den Führungskräften auf die Füße treten. Homeoffice ermöglichen heißt aber mehr, als nur ein Laptop für mobiles Arbeiten bereitstellen. Damit die Kolleginnen und Kollegen daheim nicht untergehen, müssen Führungskräfte auch virtuell echten Kontakt halten oder Teamarbeit ermöglichen, und für diese Aufgabe auch selbst unterstützt werden. Den Beschäftigten einfach nur Arbeit mit nach Hause an den Küchentisch geben ist viel zu wenig. Es ist gut, dass es keine Pflicht für die Beschäftigten gibt. Weil es daheim alles gibt: vom echten Homeoffice im Arbeitszimmer bis zur kleinen Wohnung, in der sich Eltern mit ihren Schulkindern einen Tisch teilen müssen. Insgesamt stellen wir als ver.di in unseren Bereichen fest, dass im öffentlichen Dienst, beispielsweise an Universitäten und Studierendenwerken, eher noch mehr Hausaufgaben zu machen sind. Das gilt auch in mancher kommunalen Verwaltung und in der Fläche auch im ganzen sozialen Bereich. So könnte beispielsweise auch in Kitas noch viel mehr daheim gemacht werden: Von Elterngesprächen über Teambesprechungen bis hin zur Vor- und Nachbereitung der Bildungsarbeit. Wir dürfen nicht vergessen, dass gerade in den systemkritischen Bereichen viele gar nicht ins Homeoffice können. Für diese Beschäftigten braucht es immer noch deutlich mehr Schutz. Die Bereitstellung von FFP-2-Masken ist dabei das Mindeste, aber noch lange nicht ausreichend. Ganz besonders in den Kitas muss noch ganz viel passieren, damit der Gesundheitsschutz für eine vollständige Öffnung verantwortbar gewährleistet ist.“

 

PM  ver.di Landesbezirk Baden-Württemberg

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