IHK: 70 Jahre im Dienste hochwertiger Berufsausbildung – Prüfungs- und Lehrmittelentwicklungsstelle (PAL) feiert Jubiläum

Vor 70 Jahren wurde die Prüfungsaufgaben- und Lehrmittelentwicklungsstelle (PAL) der Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart gegründet. Die IHK begeht das Jubiläum mit einem zweitägigen Expertentreffen, dem „Tag der Aufgabenerstellung“, und hat Fachausschuss-Mitglieder der PAL aus ganz Deutschland heute und morgen ins Stuttgarter IHK-Haus eingeladen. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und der Industriegewerkschaft Metall (IG Metall). Gäste aus Politik und Wirtschaft sind ebenfalls vertreten.

„Seit 70 Jahren kommen Prüfungsaufgaben für gewerblich-technische Ausbildungsberufe aus Stuttgart. Die PAL ist somit 20 Jahre älter als das Berufsbildungsgesetz, das in diesem Jahr 50 Jahre alt geworden ist“, sagt IHK-Präsidentin Marjoke Breuning in ihrer Begrüßungsrede. Sie macht deutlich, dass es vor allem die insgesamt rund 1.100 Fachausschuss-Mitglieder sind, die die Qualität und den hohen Praxisbezug von Prüfungsaufgaben und Lehrinhalten in der Berufsausbildung garantieren. „Unser großer Dank gilt vor allem den Fachausschuss- und Arbeitskreis-Mitgliedern für ihren herausragenden Einsatz und ihre Unterstützung“, so Breuning.

Die ehrenamtlich tätigen Fachausschuss-Mitglieder sind Ausbilder in Unternehmen oder Berufsschullehrer und arbeiten auch in Prüfungsausschüssen mit. Allein in der IHK Region Stuttgart engagieren sind rund 6.000 ehrenamtliche Prüfer und Prüferinnen. Die PAL mit ihren Fachausschüssen leiste somit einen unschätzbaren Beitrag zur Sicherung der hohen Qualitätsstandards der Berufsausbildung und trage damit auch zur Verringerung des Fachkräftemangels bei, merkt die IHK-Präsidentin an.

Unter Koordinierung der PAL, einem Bereich der IHK Region Stuttgart mit aktuell 59 Beschäftigten, werden viermal jährlich Aufgaben für Zwischen- und Abschlussprüfungen in 136 gewerblich-technischen Berufen und Fachrichtungen erarbeitet und den 79 IHKs in der Bundesrepublik sowie Handwerkskammern und Auslandshandelskammern (AHKs) zur Verfügung gestellt. Rund 90 Prozent aller Auszubildenden in gewerblich-technischen Berufen in ganz Deutschland – vom Anlagenmechaniker bis zum Zimmerer – legen somit PAL-Prüfungen ab.

Im Frühjahr 1948 begannen die Industrie- und Handelskammern in Württemberg mit dem Austausch von Prüfungsaufgaben für die Facharbeiter- und Kaufmannsgehilfen-Prüfung. 1949 wurden die ersten Aufgaben unter der Koordination der Prüfungsaufgabensammelstelle, der so genannten PASST, erstellt und eingesetzt. Im Jahr 1955 wurde aus der PASST die heutige PAL.

Auch zukünftig sieht die IHK-Präsidentin die PAL vor großen Herausforderungen. So würden die Anforderungen an die Prüfungen stetig steigen. „Prüfungen müssen heute objektiv, valide, verlässlich und ökonomisch sein, außerdem handlungsorientiert. Und wer junge Menschen auf ein Arbeitsleben in der Industrie 4.0 vorbereiten will, muss auch selbst digital fit sein“, sagt Breuning. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, arbeitet die PAL eng und konstruktiv mit dem Bundesinstitut für Berufliche Bildung (BIBB) und den zuständigen Ministerien in Berlin zusammen.

Zudem stehen laut IHK deutsche Unternehmen weltweit vor der Herausforderung, für ihre Produkte und Dienstleistungen qualifizierte Fachkräfte zu finden. Viele Unternehmen wollen auch im Ausland nach deutschen Standards ausbilden. Die PAL ist hier ein wichtiger Partner der Betriebe und nimmt für den Bereich der gewerblich-technischen Berufe eine Schlüsselrolle ein.

Mit den PAL-Prüfungsaufgaben und AHK-Berufsbildungsstrukturen, die dem deutschen Vorbild folgen, sind die AHKs in der Lage, die Qualität der Ausbildungsprogramme zu gewährleisten. Damit können die AHKs ihren und den IHK-Mitgliedsunternehmen helfen, rund um den Globus Fachkräfte nach dem Vorbild der deutschen Dualen Ausbildung zu qualifizieren.

Programmplan Tag der Aufgabenerstellung 2019

Freitag, 18. Oktober, Ort: IHK Region Stuttgart

17:30 Uhr Ankommen und Check-In
18:00 Uhr Begrüßung durch IHK-Präsidentin Marjoke Breuning
18:15 Uhr „Viel Arbeit und wenig Ehre? Über den Stellenwert des Ehrenamts in der beruflichen Bildung“
Diskussionsrunde mit der stv. DGB-Bundesvorsitzenden Elke Hannack, dem DIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Wansleben und der Stuttgarter IHK-Präsidentin Marjoke Breuning, moderiert von Heike Gehrung-Kauderer
19:15 Uhr Ehrung langjähriger Fachausschuss-Mitglieder, anschließend Abendimbiss

 

PM IHK Region Stuttgart

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