Schule? Der Inhalt macht es, nicht der Name

Ideologisch ist eigentlich nur der Name, die Inhalte gleichen sich immer weiter an, denn gefordert werden Schüler und Schülerinnen, die nicht nur viel Theorie gelernt haben, sondern auch soziale Kompetenzen aufweisen.

Weiterhin fordern alle, dass es jedem Kind möglich sein muss, einen für ihn optimalen Schulabschluss möglichst an seinem Wohnort zu erzielen. Und hier liegt die Herausforderung: bei immer weniger Schülern wird es zunehmend schwieriger, jede Schule zu erhalten.

Andere Bundesländer, auch CDU-geführte, sind Baden-Württemberg hier schon Jahre voraus, sie haben den Strukturwandel in der Bildung schon hinter sich. Sie haben erkannt, dass man eine gute Schulinfrastruktur nur noch vorhalten kann, wenn man alle Schulformen miteinander verbindet und auch die Inklusion gleich mit berücksichtigt.

Eines dürfte jedem einleuchten: um Schülern ein optimales Kernumfeld mit großzügigen Klassenräumen, umfangreichen Fachräumen sowie Sporthallen usw. zu bieten braucht es eine bestimmte Größe. Wenn eine einzelne Schule diese Größe wegen zurückgehender Schülerzahlen nicht mehr bieten kann, so muss sie mit einer anderen Schule fusionieren. Dies kann unter gleichen geschehen, wenn es diese nicht gibt, aber auch mit anderen. So fusionieren eben Haupt- mit Realschulen mit Gymnasien. Aus der Not heraus haben sich in anderen Bundesländern schon längst aus diesen Fusionen neue Schulangebote entwickelt, mit sehr unterschiedlichen Namen, aber meist sehr ähnlichen Inhalten und dem Angebot von mehreren Schulabschlüssen.

In Baden-Württemberg hat man lange Jahre sinkende Schülerzahlen einfach ignoriert. Die Schulen wurden immer kleiner, mutierten zu „Zwergschulen“ mit einem überschaubaren schulischen und pädagogischen Angebot. Umso größer nun der Nachholbedarf!

Nachdem auch der ordnungspolitische Rahmen mit einer Zwangszuweisung von Schülern zu bestimmten Schulen (verblümt: Verbindliche Grundschulempfehlung) endlich auch in Baden-Württemberg gefallen ist, verstärkte der Elternwille den Trend zum Besuch größerer und besserer Schulen. So verlor die Hauptschule an Zuspruch, wurde namentlich in Werkrealschule geändert, meist ohne einen Realschulabschluss wirklich anbieten zu können. Diese Werkrealschulen änderten wiederum ihren Namen in Gemeinschaftsschule und suchten andere Schulen zum Fusionieren.  So entsteht jetzt nach und nach ein neues Schulsystem mit vier Säulen, die einen Schulabschluss ermöglichen. Das Gymnasium, welches vorrangig im G8 zügig zum Abitur führt. Die Realschule, die neben dem Gymnasium den Realschul- und für Schüler, die die Prüfung nicht schaffen, den Hauptschulabschluss anbietet. Das Berufliche Gymnasium, das Schülern mit Realschulabschluss das Abitur ermöglicht und die Gemeinschaftsschule, die vorrangig an Orten ohne Gymnasium in der Regel alle Schulabschlüsse anbietet.

Zusätzlich zu diesen äußeren Faktoren müssen sich aber auch die inneren Faktoren der Schulen ändern. Schüler müssen heute viel mehr lernen als früher, die Freizeit wird immer weniger, der Einfluss der Eltern leider auch. Deshalb muss es in modernen Schulen nicht nur mehr um das Vermitteln von Fachwissen wie Deutsch, Mathematik, Englisch usw. geben, es geht auch um die Vermittlung sozialer Kompetenzen um sich im späteren Leben nach der Schule selbstständig zurechtfinden zu können.

Die Gemeinschaftsschule geht hier mit ihren Lernkonzepten voran, die anderen Schulen werden folgen müssen!

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